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Wie viel Taschengeld für Kinder in welchem Alter wirklich sinnvoll ist

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Der Großteil aller Kinder in Deutschland haben im letzten Jahr regelmäßig von ihren Eltern Taschengeld bekommen. Dabei fragen sich viele Mütter und Väter nicht nur, welcher Betrag wirklich angemessen ist, sondern oft auch, welche Regeln beim Ausgeben für den Nachwuchs gelten sollten. baden.fm hat dazu einige Tipps von Experten für Sie zusammengestellt, mit denen sich unnötiger Streit ums Liebe Geld in manchen Fällen von Vorneherein vermeiden lässt.

Taschengeld sollte vor allem  auch vom Alter abhängig sein

Zunächst einmal zur Höhe des Taschengelds: Das Bundesministerium für Familie hat für 2019 eine Empfehlung herausgegeben, wie viel Euro für Kinder unterschiedlichen Alters Sinn machen. Die basiert auf erzieherischen Erfahrungswerten des Deutschen Jugendinstituts.

Demnach sollte das erste Taschengeld dann ausgezahlt werden, wenn das Kind zum ersten Mal Interesse an Zahlen oder Rechnen zeigt, spätestens aber im Grundschulalter.

Weil Kinder unter 10 Jahren selten über einen ganzen Monat vorausplanen können, macht es hier Sinn, das Taschengeld zunächt wöchentlich auszuzahlen. Ab etwa 10 Jahren kann daraus ein monatlicher Betrag werden. Rund zwei Drittel aller Eltern folgen dieser Empfehlung und staffeln die Beträge abhängig vom Alter ihrer Kids, so eine repräsentative Umfrage von 2017 im Auftrag von CosmosDirekt.

Hier die Empfehlung von Ministerium und Jugendinstitut:

  • Unter 6 Jahre: 0,50€ bis 1,00€ pro Woche
  • 6 Jahre: 1,00€ bis 1,50€ pro Woche
  • 7 Jahre: 1,50€ bis 2,00€ pro Woche
  • 8 Jahre: 2,00€ bis 2,50€ pro Woche
  • 9 Jahre: 2,50€ bis 3,00€ pro Woche
  • 10 Jahre: 15,50€ bis 18,00€ pro Monat
  • 11 Jahre: 18,00€ bis 20,50€ pro Monat
  • 12 Jahre: 20,50€ bis 23,00€ pro Monat
  • 13 Jahre: 23,50€ bis 25,50€ pro Monat
  • 14 Jahre: 25,50€ bis 30,50€ pro Monat
  • 15 Jahre: 30,50€ bis 38,00€ pro Monat
  • 16 Jahre: 38,00€ bis 45,50€ pro Monat
  • 17 Jahre: 45,50€ bis 61,00€ pro Monat
  • ab 18 Jahre: 61,00c bis 76,00€ pro Monat

Eine gesetzliche Regelung, ob überhaupt Taschengeld gezahlt werden muss, gibt es in Deutschland übrigens keine. Es bleibt damit immer die Entscheidung der Eltern, ob es überhaupt eines gibt oder nicht. Am Ende sollte auch die Höhe immer vom Einkommen der Familie abhängen und für keine extra Schwierigkeiten sorgen.

Was soll das Kind alles selbst von seinem Taschengeld bezahlen?

Gleichzeitig kommt es natürlich auch immer darauf an, was das Kind am Ende alles von seinem Taschengeld selbst kaufen soll: Während in manchen Familien vor allem Freizeitausgaben wie die Kugel Eis oder der Kinobesuch darunter fallen, sollen andere Schüler bereits früh auch Dinge wie Kleidung, das erste eigene Smartphone oder aber die Schulausstattung selbst damit finanzieren. Letzteres kann übrigens schnell nach hinten losgehen, spätestens dann, wenn sich der Sprössling statt des neuen Mathehefts lieber Süßigkeiten kauft, warnen das Familienministerium.

Sollten finanzielle Probleme in der Familie eine Rolle spielen, empfehlen Experten, das auch beim Taschengeld offen anzusprechen. Ganz unabhängig davon, sollte das Taschengeld niemals als Bestrafung gestrichen werden, ansonsten erschwert das vielen Kindern, einen festen Bezug zum Umgang damit aufzubauen. Umgekehrt gilt das gleiche für mögliche Taschengelderhöhungen etwas bei guten Schulnoten. Was gut gemeint ist, führt bei vielen Kindern und Jugendlichen trotzdem dazu, dass sie nie richtig lernen, mit einem festen Budget zu haushalten.

Falls das Kind am Ende mit seinem Geld nicht auskommt, gibt es ab 13 Jahren außerdem immer noch die Möglichkeit, sich über kleinere Arbeiten selbst etwas dazu zu verdienen. Und über Aufgaben wie mit dem Hund Gassi zu gehen oder den Rasen zu mähen kommt der Sohn oder die Tochter gleich auch noch in den Kontakt mit erster Verantwortung.

(fw)