WHO rudert nach Krebswarnung vor verarbeitetem Fleisch zurück

Jeder Fünfte Deutsche macht sich nach der Warnung der Weltgesundheitsorganisation Sorgen

Jetzt rudern die Wissenschaftler der WHO mit einer Klarstellung am Donnerstagabend zurück: Die Experten der Krebsforschungsagentur IARC hätten von den Menschen keinen völligen Verzicht auf Wurst verlangt, heißt es. Man wolle nur darauf aufmerksam machen, dass das Krebsrisiko sinken könnte, wenn weniger Würstchen, Schinken und anderes verarbeitetes Fleisch gegessen wird. Jeder Verbraucher müsse für sich das richtige Maß finden.

Die Einschätzung der Gesundheitsorganisation hatte am Anfang der Woche für Aufsehen gesorgt. Die Forscher hatten verarbeitetes Fleisch als krebserregend eingestuft - und zwar in der selben Kategorie wie auch Tabakwaren oder Asbest. Zur Begründung hieß es: Der regelmäßige Konsum erhöhe das Risiko für Darmkrebs. Außerdem haben die Fachleute rotes Fleisch - also das Muskelfleisch von Säugetieren wie Rind, Schwein oder Lamm - unter Verdacht gestellt, wahrscheinlich Krebs mit zu verursachen.

Jeder siebte Deutsche plant seitdem, weniger Fleisch zu essen, geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov hervor. Auf der anderen Seite stehen allerdings 73 Prozent der Befragten, die sich keine Sorgen über eine erhöhte Krebsgefahr durch Fleisch machen.