Burglind, Unwetter, Sturm, Orkan, Feuerwehr, Baum, © Patrick Seeger - dpa

Orkanböen und Dauerregen sorgen für Stromausfälle, Hochwasser und gesperrte Straßen

Gerade im Schwarzwald sind schwere Orkanböen mit einer Stärke von bis zu 140 km/h möglich

Deutscher Wetterdienst und Basler Krisenstäbe warnen in der Nacht auf Mittwoch (03.01.2018) vor einem schweren Unwetter, das über das Dreiländereck hinwegziehen soll. Schon seit dem Wochenstart ist es besonders oberhalb von 1000 Metern ziemlich windig. Dessen Stärke soll nun noch einmal drastisch zunehmen und auch entlang der Rheinebene für einen heftigen Sturm sorgen.

Hinzu dürfte außerdem ergiebiger Dauerregen kommen, der zusammen mit dem aktuellen Tauwetter die Hochwassergefahr weiter ansteigen lässt. Teilweise können dann bis zu 120 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel fallen, das entspricht in etwa dem Inhalt einer vollen Badewanne.

Sturm sorgt für größeren Stromausfall, herabfallende Ziegel und Verkehrsprobleme

Der Sturm hat so am Mittwochmorgen für einen großflächigen Stromausfall im Dreisamtal und im Hochschwarzwald gesorgt. Umgestürzte Bäume haben etwa Leitungen bei Oberried, Stegen, St. Peter, Lenzkirch und vielen weiteren Orten beschädigt. Der Energieversorger badenova ist bereits mit den Reparaturen beschäftigt, erste Haushalte waren bereits nach wenigen Minuten wieder am Netz. Die meisten Skilifte im Schwarzwald haben ihren Betrieb sicherheitshalber eingestellt.

Die Polizei hat den Münsterplatz in Freiburg abgesperrt, nachdem hier Dachziegeln von den Häusern gefallen waren. Am Lorettobad hat ein umgestürzter Baumstamm drei geparkte Autos zerstört - zum Glück war zu diesem Zeitpunkt niemand in den Fahrzeugen. Ebenfalls in Freiburg musste die Verkehrs AG die Straßenbahnlinie 3 am Mittwochmittag unterbrechen, weil dort ein Baum auf die Oberleitungen gestürzt war. Auch beim Verkehr der Deutschen Bahn kommt es durch den Sturm zu Verspätungen und Zugausfällen. So ist ebenfalls ein querliegender Baum für eine Streckensperrung der Rheintalbahn bei Emmendingen verantwortlich gewesen.

Rund um den Kaiserstuhl hat es am Morgen ebenfalls Probleme mit der Stromversorgung gegeben, nachdem Äste auf die Leitungen gefallen waren. Entsprechende Meldungen haben uns Anwohner aus Bahlingen, Köndringen und der March geschickt.

In Kehl sollten Anwohner rund um den Rheinhafen und das Gewerbegebiet Auenheim vorsichtshalber Fenster und Türen geschlossen halten. Hier hat starker Wind Teile eines Hausdaches abgedeckt. Die Feuerwehr muss erst noch überprüfen, ob das herumgewirbelte Dämmmaterial möglicherweise gesundheitsschädlich ist.

Die Freiwillige Feuerwehr in Lörrach hatte allein bis zum frühen Nachmittag 56 Einsätze zu bewältigen. Die Notrufe kamen hier aus fast allen Stadtteilen. Teilweise mussten hier Baugerüste vor dem Umstürzen gesichert werden. Glücklicherweise liegen auch hier bislang keine Meldungen über mögliche Verletzte vor.

Sturmtief "Burglind" entwurzelt Baum in Freiburg und lässt ihn auf Straßenbahn-Oberleitung der VAG stürzen

Rund um Basel macht sich der Sturm ebenfalls bemerkbar. Am EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg sind bis zum Nachmittag fünf Flüge ausgefallen, berichtet die Basler Zeitung. Drei weitere mussten außerdem nach Genf umgeleitet werden. Am Claraplatz in Basel hat sich ein Teil einer Hausfassade abgelöst und ist auf eine Tram gestürzt. Für die Nordwestschweiz haben die Kantonalen Krisenstäbe Verhaltenstipps für die Bürger herausgegeben. Wer kann, sollte sich wegen der Gefahr umstürzender Bäume besser von Wäldern und Waldrändern fernhalten. Ähnlich sieht es beim Risiko herabstürzender Dachziegel aus.

Außerdem sollten lose Gegenstände auf Balkonen und in Gärten gesichert werden. Das Innenministerium in Baden-Württemberg rät außerdem dazu, Fenster und Türen besser geschlossen zu halten. Im Nationalpark Schwarzwald bleiben voraussichtlich alle Loipen sicherheitshalber gesperrt. Viele Bauunternehmen sichern ihre Gerüste und Kräne ab.

Das Unwetter soll voraussichtlich noch den kompletten Mittwoch und auch noch den Donnerstag anhalten. Besserung ist laut den Vorhersagen von Meteorologen erst für das Wochenende in Sicht.

(fw)