Terror, Policia, Barcelona, © Manu Fernandez - AP / dpa

Bislang keine Deutsche unter den Todesopfern von Barcelona

Mitten in der Haupturlaubszeit hatten sich nach dem tödlichen Attentat auch in Südbaden viele Angehörige Sorgen gemacht:

Unter den mindestens 13 Todesopfern des Anschlags von Barcelona mit einem Transporter befindet sich nach bisherigen Erkenntnissen kein deutscher Staatsbürger. Das hat der spanische Zivilschutz inzwischen bestätigt und damit vorangegangenen Berichten widersprochen. Die Verantwortlichen haben gleichzeitig allerdings von mehreren Verletzten aus dem Bundesgebiet gesprochen.

Insgesamt gehen die Behörden von über 100 verletzten Menschen aus, viele davon schwebten am Freitagmorgen noch in Lebensgefahr. Am Mittag soll es unter schärfsten Sicherheitsauflagen eine große Schweigeminute in Barcelona geben. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte sich vorher noch einmal öffentlich zum Geschehen zu Wort melden.

Das ist in Barcelona passiert:

Mit einem Lieferwagen waren mutmaßliche Terroristen am Dienstagabend über die berühmte Flaniermeile Las Ramblas gerast und hatten in hohem Tempo Anwohner und Touristen umgefahren. Die Terrormiliz Islamischer Staat hatte den Anschlag über ihr Sprachrohr Amak im Anschluss für sich beansprucht.

Wenige Stunden später konnten spanische Einsatzkräfte fünf weitere Verdächtige im Küstenort Cambrils erschießen. Sie hatten Medienberichten zufolge Attrappen von Sprengstoffgürteln getragen und sich vorher eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert.

Drei Festnahmen - mindestens ein Verdächtiger weiter auf der Flucht

Insgesamt konnten die Ermittler bereits drei weitere Tatverdächtige festnehmen, schreiben regionale Zeitungen mit Verweis auf das katalanische Innenministerium. Keiner von ihnen war bisher polizeilich in Erscheinung getreten, so der spanische Chefermittler Javier Zaragoza.

Hinweise auf Verbindungen zu dschihadistischen Terrororganisationen hatte es im Vorfeld ebenfalls keine gegeben. Der mutmaßliche Fahrer des Lieferwagens von Barcelona könnte sich aber noch immer auf der Flucht befinden.

Spanische Medien: Fataler Fehler beim Bombenbau könnte zum Anschlag geführt haben

Vieles deutet aus Sicht der spanischen Sicherheitskräfte bislang darauf hin, dass die Explosion eines Wohnhauses im 200 Kilometer entfernten Alcanar der Auslöser für die Bluttat in Barcelona gewesen sein könnte. Wahrscheinlich hat es sich dabei um eine illegale Bombenwerkstatt gehandelt, melden mehrere spanische Medien und berufen sich auf Informationen aus Kreisen der Ermittler.

Durch die Detonation seien die Terror-Verdächtigen aufgeflogen und könnten deshalb aus ihrer Sicht unter Zugzwang gestanden sein. Bei der Detonation ist ein Mensch ums Leben gekommen, sieben weitere wurden verletzt. Die Polizei hatte am Donnerstagabend bereits früh von "klaren Verbindungen" zwischen den einzelnen Fällen gesprochen.

Betroffene können sich über Facebook Zuhause melden

Nach dem Anschlag in Barcelona hat Facebook seine Sicherheits-Check-Funktion aktiviert. Dort haben Smartphone-Nutzer die Möglichkeit ihren Angehörigen mit nur wenigen Handgriffen eine Nachricht zu schreiben, dass sie in Sicherheit sind. Umgekehrt können Freunde und Familie über das soziale Netzwerk einsehen, wer sich aus seiner Freundesliste bereits gemeldet hat.

(fw)