Weiterhin Pestizid-Rückstände in vielen deutschen Bieren

Bereits im letzten Jahr hatte das Umweltinstitut in München Alarm geschlagen

Auch 2017 haben Kontrolleure erneut Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat in vielen deutschen Biermarken nachgewiesen. Im Schnitt haben sie Werte zwischen 0,3 und 5,1 Mikrogramm des Pestizids pro Liter Bier festgestellt.

Für Biere gibt es dabei zwar keinen Grenzwert, beim Leitungswasser liegt er aber bei 0,1 Mikrogramm pro Liter. Überträgt man das auf die Biersorten, würden alle getesteten Produkte die Grenze deutlich überschreiten, so das Umweltinstitut.

Viele Brauereien achten schon stärker auf die Reinheit ihrer Zutaten

Allerdings sind die gemessenen Werte bereits deutlich geringer als biem ersten Test vor einem Jahr. Damals hatten über 20.000 Brauereimitarbeiter die Aufforderung erhalten, das Pflanzenschutzmittel aus den Bier-Rohstoffen Hopfen, Hefe und Malz zu verbannen. Viele scheinen daraufhin bereits reagiert zu haben, lobt das Institut.

Dass in den Proben aber trotzdem noch Rückstände auftauchen, deutet für sie auf eine so genannte Hintergrundbelastung in Deutschland hin. Das kann bedeuten, dass das Glyphosat bereits fester Bestandteil vieler Böden in der Landwirtschaft ist und das Rückstände selbst bei scharfen Kontrollen nur schwer zu vermeiden sind.

Keine südbadische Biermarke unter den geprüften Sorten

Insgesamt haben die Prüfer die 14 absatzstärksten Biere in ganz Deutschland untersucht. Darunter befinden sich allerdings keine Biersorten aus Südbaden. Eine genaue Übersicht finden Sie im Bericht des Münchner Umweltinstituts (PDF, 580KB).

Die Proben stammen von Testeinkäufen in verschiedenen Läden in München, Hamburg und Berlin. Glyphosat wirkt beim Menschen bei einer hohen Dosis wie ein Nervengift, gilt als möglicher Auslöser von Krebs und steht auch unter Verdacht, die DNA zu schädigen. 

(fw)