Asiatische Tigermücke, Stechmücke, © Pixabay (Symbolbild)

Weil am Rhein bittet Bürger um Mithilfe beim Kampf gegen Tigermücke

Weil die Plagegeister jetzt im Frühjahr ihre Eier legen, sollten Gärten und Balkone überprüft werden

In Weil am Rhein fordert die Stadtverwaltung jetzt alle Bürger zur Mithilfe beim Kampf gegen die Asiatische Tigermücke auf. Weil die eingeschleppten Blutsauger mit dem Frühlingswetter wieder Saison bekommen, geht es vor allem darum, die Brutstätten rechtzeitig ausfindig zu machen und eine weitere Ausbreitung der exotischen Insekten zu verhindern.

Schon vor wenigen Wochen haben sich dazu mehrere ehrenamtliche Helfer im Rathaus gemeldet, schreibt die Stadt am Donnerstag (09.04.2020). Für die nächsten Schritte bräuchte es aber weitere Freiwillige, vor allem im Stadtteil Friedlingen.

Auf stehendes Wasser und Pfützen achten

Anwohner sollten dort jetzt schon in ihren Gärten, Balkonen und Höfen überprüfen, ob dort möglicherweise schon Tigermücken brüten, so die Bitte. Bevorzugte Brutstätten, in denen Wasser stehen kann, sind beispielsweise Blumentöpfe ohne Ablauf, Untersetzer, Gullys und Ablaufrinnen, verstopfte oder verbogene Dachrinnen und weitere Gefäße wie auch liegengelassenes Kinderspieleug. Jeder sollte überlegen, was davon vielleicht entsorgt oder zumindest gründlich mit heißem Wasser und einer Bürste gereinigt werden kann.

Um entdeckte Brutstätten der Tigermücke anschließend zu behandeln, will die Stadtverwaltung in den nächsten Tagen das biologische Mittel BTI austeilen. Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das gezielt Mückenlarven abtötet und für andere Lebewesen unbedenklich sein soll.

Freiwillige sollen auch weitere Flächen nach Brutstätten absuchen

Zusätzlich sollen ehrenamtliche Helfer schon bald öffentliche Flächen durchkämmen und auch mit dem Wirkstoff behandeln, falls sie dort auf die Asiatische Tigermücke stoßen. Gesucht werden dafür Bürger, die sich laut Rathaus auch dann durchsetzen können, wenn es darum geht, solche Grundstücke zu betreten. Außerdem sei Wetterfestigkeit gefragt.

Spezielle Vorkenntnisse zum Thema Stechmücken sind nach Behördenangaben nicht notwendig, dafür soll es später noch gesonderte Schulungen geben. Diese müssen wegen der aktuellen Maßnahmen zur Einschränkung des Coronavirus aber noch ein paar Wochen warten. Interessierte können sich trotzdem schon jetzt telefonisch beim Rechts- und Ordnungsamt in Weil am Rhein unter Tel. 07621/704303 oder per E-Mail an m.stoerk@weil-am-rhein.de melden.

Die Asiatische Tigermücke gilt in unseren Breitengraden als Schädling, der auch beim Menschen teils gefährliche Krankheiten wie das West-Nil-Virus, Gelbfieber, das Dengue-Fieber oder auch das Zika-Virus übertragen kann. Durch den Klimawandel und die Einschleppung über Verkehrswege drohen sich die Populationen auch innerhalb von Deutschland immer weiter auszubreiten.

In Südbaden wurden erstmals im September 2007 Eier der Mücken an einer Autobahnraststätte bei Bad Bellingen entdeckt. Sie stammen vermutlich von einem Warentransport aus Italien. 2014 tauchten erstmals Larven, Puppen und Eier im Großraum Freiburg auf.

(fw)