Straßenmeisterei, Sturm, Unwetter, Baum, Äste, © Julian Stratenschulte - dpa (Symbolbild)

Was es auch nach dem Sturmtief „Sabine“ in Südbaden noch zu beachten gibt

Der Orkan hat für große Verkehrsprobleme gesorgt, aber zum Glück nicht ganz so große Schäden angerichtet

Nachdem am Montag (10.02.2020) das Orkantief "Sabine" über Südbaden hinweggefegt ist, sprechen die Einsatzkräfte in der Region von einem vergleichweise glimpflichen Ausgang. Zwar waren viele Feuerwehren, Straßenmeistereien und andere Helfer seit der Nacht im Dauereinsatz. Und tatsächlich haben die heftigen Sturmböen nicht nur im Schwarzwald, sondern auch in der Rheinebene immer wieder Bäume entwurzelt und Dächer abgedeckt. Insgesamt blieben die Schäden nach ersten Einschätzungen aber unter dem befürchteten Ausmaß. Und auch die Zahl der Verletzten blieb am Ende aus Sicht der Leitstellen überschaubar: Viele Menschen hatten sich frühzeitig über den heranziehenden Sturm informiert und waren dementsprechend vorsichtig und vorbereitet.

Wetterexperten geben nach und nach Entwarnung

Während in Teilen des Markgräflerlandes und am Kaiserstuhl manchmal nur ein stärkeres Lüftchen zu spüren war, haben Meteorologen auf dem Feldberg Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 177 km/h gemessen. Dass der Deutsche Wetterdienst dort im Vorfeld die höchste Warnstufe ausgerufen hatte, halten die Wetterexperten daher auch im Nachhinein noch für gerechtfertigt. Inzwischen hat sich die Lage bereits ein gutes Stück entspannt: Für gesamt Süddeutschland gilt nun bloß noch Unwetter-Warnstufe 3 und weniger. Spätestens am Mittwoch soll sich die Wetterlage dann wieder komplett beruhigen.

Diese Hindernisse lauern noch beim Verkehr

Bis dann auch wieder Normalität in Südbaden einkehrt, könnte es trotzdem noch ein paar Tage dauern. So wird die Breisgau-S-Bahn voraussichtlich auch am Dienstag noch nicht wieder durch das Höllental in den Hochschwarzwald fahren können. Im Bereich des Hirschsprungs hatte ein Baum die Oberleitung auf der Strecke schwer beschädigt. Wie lange die Reparatur dauern wird, ließ sich für die Bahnbetreiber am Montagnachmittag noch nicht einschätzen. Auf den anderen Routen hatten die Züge der Deutsche Bahn im Laufe des Montags wieder schrittweise den Nah- und Fernverkehr aufgenommen. Mobile Einsatzteams hatten mit ihren Kettensägen dafür gesorgt, dass die Gleise schnell von herabfallenden Ästen und umgestürzten Baumstämmen befreit werden konnten.

Auch wenn die allermeisten Straßen nach dem Sturm am Dienstag wieder frei sein dürften, sollten Autofahrer noch ein wenig vorsichtiger unterwegs sein. Denn noch immer hängen einige beschädige Äste nur sehr unsicher in den Baumkronen und können beim nächsten Windstoß runterfallen.

Auch der Flugbetrieb am EuroAirport ist noch nicht wieder komplett in den Normalzustand zurückgekehrt. Auch in den nächsten Tagen behalten sich einzelne Airlines Flugausfälle vor, falls es die Wetterlage notwendig machen sollte, heißt es.

Einige Kitas & Schulen wieder offen - aber längst nicht alle

In Schwanau-Allmannsweier müssen sich viele Eltern voraussichtlich auch noch in den nächsten Tagen nach einem Babysitter umsehen: Dort hatte der Sturm das Dach des evangelischen Kindergartens beschädigt, sodass die Kinder und ihre Erzieher vorsichtshalber in Sicherheit gebracht werden mussten. Der Schaden soll zwar provisorisch mit Brettern und Planen beseitigen, bis der Kindergarten aber wieder vollständig seinen Betrieb aufnehmen kann, dürften Tage vergehen.

Wegen des Orkans hatte das Kultusministerium Eltern am Montag erlaubt, ihre Kinder ganz unbürokratisch von der Schule zu entschuldigen. Viele Schulleitungen waren daraufhin noch einen Schritt weitergegangen und haben den Unterricht vorsichtshalber komplett ausfallen lassen. Für kommenden Dienstag (11.02.2020) gilt das nichtmehr. Das Kultusministerium hat die Warnung aufgehoben und die Schule findet wieder regulär statt.

Entscheidung über Ski- & Snowboardbetrieb steht noch aus

Wintersport-Fans müssen auch noch ein wenig ausharren, bis sich entscheidet, ob und wann die Lifte rund um den Feldberg wieder öffnen. Der Liftverbund hatte angekündigt, situationsbedingt auf die Wetterlage reagieren zu wollen. Wann die Pisten und Loipen wieder benutzt werden können, diese Entscheidung dürfte frühestens am Dienstagmorgen fallen.

(fw) / dpa