Was unser baden.fm-Landei Reyk auf seinem Nachhauseweg in den Schwarzwald erlebt hat, hat ihm erst einmal große Sorgen bereitet
Die B31 durch das Höllental gehört zu den am stärksten befahrenen Straßen in Südbaden und stellt landesweit auch eine der wichtigsten Verkehrsrouten für den Schwerverkehr dar. Dementsprechend überrascht waren einige Autofahrer am Montagnachmittag (16.07.2018), als auf Höhe des Hirschsprungs plötzlich eine Gruppe von Kindern mit ihren Fahrrädern vor ihnen auf der Straße aufgetaucht ist.
Betreuer mit 20 Kindern durch das Höllental unterwegs
Die rund 20 Mädchen und ihre Betreuer waren auf der kurvenreichen Strecke gerade dabei, in Richtung Hinterzarten den steilen Anstieg auf der kurvenreichen Strecke zu erklimmen. Andere Fahrzeuge haben vorsichtshalber abgebremst oder sind einen weiten Bogen um die Kinder gefahren - so auch unser Landei Reyk aus der baden.fm-Morgenshow.
Um eine mögliche Gefahrensituation auszuschließen, hat baden.fm daraufhin die Polizei über die gefährliche Route der Gruppe informiert. Nach Angaben eines Polizeisprechers hat daraufhin eine Streife aus Titisee-Neustadt vor Ort nach dem Rechten gesehen. So skurril es klingt: Die Beamten mussten dabei aber selbst erst klären, ob das Fahrradfahren auf der B31 überhaupt verboten ist oder nicht.
Bundesstraßen für Fahrradfahrer erlaubt, Schnellstraßen aber nicht
Denn grundsätzlich dürfen in Deutschland erst einmal alle Verkehrsteilnehmer Bundesstraßen benutzen, es sei denn, Verkehrsschilder schreiben etwas anderes vor.
Neben den rot-umrandeten Verbotsschildern mit weißem Kreis ist dabei vor allem auch das Kraftfahrtstraßen-Symbol von Bedeutung: Steht am Fahrbahnrand ein blaues, eckiges Zeichen mit weißem Autosymbol darauf, handelt es sich um eine Schnellstraße. Und die darf man nur nutzen, wenn das eigene Fahrzeug mindestens 60 km/h fahren kann.
Auch bei den Behörden zunächst Unklarheit über die Situation im Höllental
So gilt etwa für Radfahrer auf der B31 ein Verbot im Schützenallee- und Kappler Tunnel oder auch auf dem Streckenabschnitt zwischen Freiburg und Kirchzarten. Wie die Situation am Hirschsprung geregelt ist, das wollte baden.fm beim Regierungspräsidium in Freiburg herausfinden.
Dort war das Bauchgefühl eines Sprechers, dass die Fahrt der Kindergruppe zwar sehr gefährlich, aber nicht verboten gewesen war - nachweisen lässt sich das aber erst mit Hilfe von Kartenmaterial des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald. Das offizielle Auswertungsergebnis hat uns dann am Dienstagnachmittag erreicht. Tatsächlich ist der Streckenabschnitt für Radfahrer freigegeben. Das Fahrradfahren am Hirschsprung ist damit zwar legal. Trotzdem gebiete es der gesunde Menschenverstand, dass man es sich zwei Mal überlegt, ob Kinder auf der stark befahrenen Straße fahren sollten, so ein Sprecher des Amtes.
Dieser Ansicht haben sich auch die meisten baden.fm-Hörer angeschlossen. Sie hatten sich am Dienstagmorgen zu Wort gemeldet, als unser Landei Reyk die ganze Geschichte in der baden.fm-Morgenshow erzählt hatte.
(fw)
