Warnstreik, Protest, Ver.di, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Warnstreiks bei real-Märkten im Südwesten

Im Südwesten erwartet Verdi rund 500 Teilnehmer zu Kundgebungen in Böblingen und Ettlingen, an denen sich auch Mitarbeiter aus Freiburg beteiligen

Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Supermarktkette Real für Freitag (13.07.18) zu Warnstreiks aufgerufen. Im Südwesten erwartet Verdi rund 500 Teilnehmer zu zwei Kundgebungen in Böblingen und Ettlingen. In Böblingen treffen sich Streikende aus 12 Märkten aus den Regionen Stuttgart, Fils-Neckar-Alb und Schwarzwald-Bodensee.

Die Streikenden der sechs Märkte in Karlsruhe, Freiburg und Ettlingen versammeln sich zu einer gemeinsamen Kundgebung in Ettlingen. Das Unternehmen betreibt in Baden-Württemberg insgesamt 24 Geschäfte.

Bundesweit beschäftigt das SB-Warenhaus rund 34.000 Mitarbeiter. Nach angekündigten drastischen Lohnsenkungen hat Verdi die Beschäftigten nun zu Warnstreiks aufgerufen. Bislang gab es eine Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzelhandels, jetzt hat sich das Unternehmen von den mit ver.di vereinbarten Tarifverträgen verabschiedet.

Durchschnittlich 23 Prozent weniger Geld und längere Arbeitszeit durch neue Tarifverträge

Ermöglicht hat dies der Übergang auf eine andere METRO-Gesellschaft, die Tarifverträge mit dem DHV abgeschlossen hat. Der DHV gilt als sogenannte "gelbe" Gewerkschaft. Deren Tarifverträge führen zu durchschnittlich 23 Prozent weniger Geld und längerer Arbeitszeit bei real-Neueinstellungen.

Für eine Verkäuferin in 60%-Teilzeit bedeutet das beispielsweise: Statt bislang 1.547 Euro bekäme sie künftig 1.260 Euro brutto im Monat.
Nicht nur niedrigere Löhne, sondern auch weniger Urlaubs- und Weihnachtgeld, die Abschaffung der Spätarbeitszuschläge und Zahlung von Nachtarbeitszuschlägen erst ab 22 Uhr drohen den Beschäftigten.

Durch die Kündigung des Zukunftstarifvertrags mit ver.di umgeht das Unternehmen zudem die darin geregelte Standort- und Beschäftigungssicherheit ebenso wie die Investitionszusagen in die Märkte. Verhandlungen mit ver.di lehnte das Unternehmen ab.

(la)