Betroffen könnten neben Berufspendlern auch viele Schüler sein, für die am Montag auch die Abiprüfungen starten
Wer am Montag (25.04.2022) im Großraum Lörrach auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist, sollte vorsichtshalber mehr Zeit einplanen oder sich direkt nach einer Alternative umschauen. Die Gewerkschaft ver.di hat vergleichsweise kurzfristig für mehrere Länder Warnstreiks bei verschiedenen Bus- und Bahn-Anbietern angekündigt, darunter auch bei der SWEG rund um Lörrach.
Weil dort die Mitarbeiter schon früh am Morgen gegen 4:30 Uhr ihre Arbeit niederlegen sollen, drohen massive Einschränkungen beim Busverkehr zur so genannten Rush Hour. Davon werden nicht nur Arbeitnehmer betroffen sein, sondern unter Umständen auch viele Schüler. Grundsätzlich problematisch: In Baden-Württemberg starten am Montag auch die ersten Abiturprüfungen 2022.
Schulen wurden angeschrieben - allerdings sind noch Ferien
Eine Sprecherin ver.di Südbaden-Schwarzwald bestätigte auf baden.fm-Anfrage, dass die Gewerkschaft die Schulen deshalb bereits im Vorfeld über den Warnstreik informiert hat. Weil dort allerdings gerade noch die Osterferien vorherrschen, kann es sein, dass einige Familien von Schulkindern erst vergleichweise kurzfristig über die drohenden Ausfälle von Schulbussen Bescheid wissen.
Die Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH rechnet den ganzen Montag über mit Verspätungen, Unterbrechungen oder Komplettausfällen beim SWEG-Verkehrsbetrieb im Gebiet zwischen Weil am Rhein und Lörrach. Betroffen sind nach Angaben des Unternehmens alle SWEG-Busverbindungen im Landkreis Lörrach und im Kanton Basel-Stadt. Wie die Stadtverwaltung von Lörrach ergänzt handelt es sich dabei um:
- Linie 7 von Salzert (Röttelnblick) nach Karl-Herbster-Platz
- Linie 8 von Obertüllingen nach Lörrach Innenstadt
- Linie 9 von Struve Platz nach Lörrach Alter Markt und
- Linie 17 von Salzert (Röttelnblick) nach Lörrach Innenstadt
- Linie 3 von Riehen nach Lörrach
- Linie 6 von Stetten Grenze nach Brombach und
- Linie 16 von Weil am Rhein nach Brombach
- Die Überlandlinien 1, 2, 15 und 54, die teilweise durch Subunternehmer bedient werden, sollen teilweise fahren.
Andere Verbindungen der SWEG nicht vom Streik betroffen
Die SWEG-Buslinien auf allen anderen Strecken in Südbaden, sowie der Bahnverkehr des Unternehmens in der Region sind von dem Streik nicht tangiert. So müssen beispielsweise Fahrgäste in der Ortenau oder am Kaiserstuhl mit keinen Einschränkungen rechnen. Zu den weiteren Schwerpunkten des Warnstreiks gehören in Baden-Württemberg ansonsten vor allem der Zollernalbkreis, Ulm und Heidenheim.
Hintergrund der Arbeitsniederlegung der rund 6.000 betroffenen Mitarbeiter ist die anstehende Verhandlungsrunde im Tarifstreit zwischen ver.di und dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V.. Diese soll am Dienstag in Fulda stattfinden. Die Gewerkschaft fordert dabei für alle Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent, unter anderem auch wegen der steigenden Verbraucherpreise. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt drei Prozent angeboten.
(fw)
