ICE, Bahnhof, Zug, Deutsche Bahn, Reisende, Bahnkunden, Koffer, © Christoph Soeder - dpa (Symbolbild)

Von Montag bis Mittwoch müssen Bahnreisende erneut mit Streiks rechnen

Zum zweiten Mal in Folge wollen die Lokführer der Gewerkschaft GDL ihre Arbeit im Nah-, Fern- und Güterverkehr niederlegen

Wer in der kommenden Woche auf eine Zugverbindung angewiesen ist, sollte sich möglicherweise frühzeitig um eine Alternative kümmern. Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer GDL hat am Freitag (20.08.2021) für den Personenverkehr in ganz Deutschland neue Streiks angekündigt.

Die sollen für den Güterverkehr schon am Samstagnachmittag um 17 Uhr starten. Beim Personenverkehr müssen sich Reisende dann ab Montag (23.08.2021) um 2 Uhr in der Früh auf massive Zugausfälle und Verspätungen bundesweit einstellen. Das Ende der Arbeitsniederlegung planen die Lokführer für Mittwoch um 2 Uhr.

Bisher keine Einigung im laufenden Tarifstreit

Die GDL möchte mit dem Arbeitskampf Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn ausüben. Ihr geht es um eine bessere Bezahlung und Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst von 3,2 Prozent.

Weiteres großes Streitthema ist außerdem eine mögliche Corona-Prämie für die Lokführer von 600 Euro im laufenden Jahr. Eine Nullrunde bei den Gehälter sei hingegen - anders als bei  der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG - für sie keine Option.

Der Bahnkonzern hatte der GDL ebenfalls 3,2 Prozent mehr Lohn angeboten, allerdings sollte die Erhöhung erst später greifen als von der Gewerkschaft gefordert. Die Deutsche Bahn argumentiert außerdem mit massiven Kosten durch die Corona-Krise und für den Wiederaufbau der Infrastruktur nach der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

Letzter Streik hatte vergangene Woche für massive Ausfälle und Verspätungen gesorgt

Die GDL hatte die Verhandlungen im Juni abgebrochen und bei einer Urabstimmung in der vergangenen Woche für Streiks gestimmt. Zuletzt hatten die Lokführer noch in der darauffolgenden Nacht für 48 Stunden ihre Arbeit niedergelegt.

Die Bahn hatte sich um einen Notfahrplan bemüht, am Ende sind aber drei von vier Fernzügen ausgefallen. Im Regionalverkehr war die Lage für die Bahnkunden teils noch angespannter. Auch diesmal dürfte der Streik nicht nur auf den Gleisen für enorme Verkehrsprobleme sorgen. Weil gerade auch viele Berufspendler auf das Auto ausweichen, rechnet der ADAC mit vollen Autobahnen und Bundesstraßen.

Ausdrücklich nicht betroffen vom neuen Streik sind die Zugverbindungen anderer Anbieter wie etwa die der SWEG in Baden, die unter anderem für den Bahnverkehr am Kaiserstuhl, im Münstertal oder Teilen der Ortenau verantwortlich ist.

(fw)