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Viele Neuheiten zum 50. Geburtstag des Tiergeheges Mundenhof in Freiburg

Zu seinem großen Geburtstag hält der Mundenhof einige Ideen und neue Angebote bereit

Im September 1968 hat das Tiergehege am westlichen Rand der Stadt zum ersten Mal seine Pforten für die Besucher geöffnet. Bis heute hat sich dort so  viel getan, dass wohl nur  wenige Zeitzeugen von damals den Freiburger Mundenhof wiedererkennen würden.

Tatsächlich entwickelt sich der städtische Tierpark in den letzten Jahren immer weiter zum Publikumsmagneten. Den bisherigen Besucherrekord vom Vorjahr hat der Mundenhof 2017 noch einmal mit über 20.000 zusätzlichen Gästen deutlich überschritten. Insgesamt kamen zuletzt über 389.000 Menschen - Tendenz steigend.

So blickt das Freiburger Tiergehege Mundenhof zum 50. Geburtstag in die Zukunft

Der Besucheransturm stellt die Betreiber von Forstamt und Stadt dabei vor neue Herausforderungen. Oft wird es gerade an sonnigen Wochenende manchmal fast schon ein Stück weit zu voll, sagt uns Leiterin Susanne Eckert. Die Verantwortlichen wollen  deshalb die gute Haushaltslage im Freiburger Rathaus nutzen, um das Tiergehege jetzt zum großen Jubiläumsjahr fit für die Zukunft zu machen. So werden dringend zusätzliche Toiletten benötigt und auch beim Gastronomieangebot sollen die langen Warteschlangen der sonnigen Wochenende wieder etwas kürzer werden. Zusätzlich zu den geplanten Arbeiten an der Infrastruktur geht es aber auch darum, dem Publikum auch neue Angebote zu liefern.

Neues Buntmarder-Pärchen noch in diesem Jahr erwartet

So sollen voraussichtlich im Herbst 2018 die bereits heiß erwarteten beiden neuen Buntmarder eintreffen. Der Mundenhof hat sich beim internationalen Nachzuchtprogramm auf die Liste setzen lassen und wartet jetzt auf den Zuschlag. Die quirligen Waldbewohner aus Südostasien sind zwar noch nicht auf der Welt, sollen dann aber, wenn es soweit ist, schnell in ihr neues Gehege einziehen können.

Dafür bauen die Mitarbeiter in Eigenleistung die frühere Bärenanlage um, die nach dem Tod des letzten Bären bereits seit einiger Zeit leer stand. Aus dem tiefen Betongehege soll ein artgerechter Lebensraum für die Buntmarder mit einem Wasserlauf, vielen Bäumen und Klettermöglichkeiten entstehen - teilweise dabei auf Augenhöhe mit den Besuchern.

Kosten sparen durch eigene Arbeitsleistung

Insgesamt kostet das Ganze knapp 400.000 Euro, die teilweise von zurückgelegten Geldern des Fördervereins und der Stadt stammen. Normalerweise knacken ähnliche Bauprojekte in anderen Zoos oft die Millionenmarke. Der Mundenhof versucht die Kosten aber gering zu halten, in dem die Angestellten das meiste selbst bauen - auch wenn das mehr  Zeit kostet.

Auf der Einnahmenseite hat hingegen das hohe Besucheraufkommen selbst mehr finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt. Der Eintritt in den Mundenhof ist zwar nach wie vor frei (Ausnahme sind einzelne Veranstaltungen), dafür verlangen die Macher eine Parkgebühr von 5 Euro. Da erfahrungsgemäß zwei Drittel aller Besucher mit dem Auto anreisen, summiert sich das schnell auf.

Als Gast unterwegs mit den Tierpflegern

Ebenfalls neu ist die geplante Prärie-Landschaft nach amerikanischem Vorbild, die auf dem bereits vorhandenen Gehege von Bisons und Pintos weiter vorangetrieben werden soll. Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit dem US-amerikanischen Madison haben sich die Freiburger hier neues Know-How und praktische Tipps eingeholt.

Das 50. Jubiläum will der Mundenhof mit verschiedenen Veranstaltungen gemeinsam mit den Gästen feiern. Einer der Höhepunkte dürfte dabei am 23.09.2018 ein Tierpflegersonntag werden, bei dem die Besucher zusammen mit den Pflegern teilweise in den Gehegen mit den Tieren auf Tuchfühlung gehen können. Geplant ist etwa auch ein geführter Rundgang mit dem früheren Kult-Tierpfleger Berno Menzinger, der besonders auf die vielen Veränderungen in fünfzig Jahren Mundenhof eingehen wird.

Stadtteil Dietenbach wird große Herausforderung für den Mundenhof

Mit Blick auf die Zukunft stehen für das Tiergehege einige Veränderungen an. Gerade mit dem geplanten neuen Stadtteil Dietenbach in der direkten Nachbarschaft wird sich das Besucherverhalten am Mundenhof bald schon deutlich ändern, glaubt Eckert. Wenn bis zu 14.000 Menschen dort in die neuen Wohnungen einziehen, nutzen diese den Tierpark natürlich in erster Linie auch als Stadtpark.

Für die Betreiber ergibt sich daraus ein Spagat aus klassischer Tierhaltung und neuen Angeboten. So bräuchte es eine noch belastbarere Infrastruktur, mehr Plätze und Bänke zum Verweilen und auch die Gefahr von "Abnutzungen" an der Anlage nimmt aus Eckerts Sicht grundsätzlich zu. Sie sieht den Wandel daber aber als Chance, da so die Veranstaltungen und Angebote des Mundenhofs künftig noch bedeutender werden dürften.

(fw)