Pflegeheim, Seniorenheim, Rentner, Rollator, Altenpflege, Pflegeberufe, © Sina Schuldt - dpa (Symbolbild)

Versuchter Mord in Altersheim im Schweizer Kanton Basel-Landschaft

Prozessauftakt gegen 32-jährige Angeklagte, die 2018 versucht haben soll, eine Bewohnerin zu vergiften

Erster Verhandlungstag vor dem Baselbieter Strafgericht gegen eine 32-jährige Pflegerin eines Seniorenheims in Laufen (Kanton Basel-Landschaft). Dort soll die Angeklagte zwischen September und Dezember 2018 insgesamt dreimal versucht haben, eine Rentnerin zu töten. Der letzte Anschlag mit vergiftetem Tee wäre beinahe erfolgreich gewesen, heißt es, wobei auf diese Tat noch nicht im Detail eingegangen wurde. Auch eine 45-jährige Mitwisserin ist angeklagt.

Mehrfach habe die Hauptangeklagte - eine dreifache Mutter, die aufgrund einer schwierigen Vergangenheit mit Gewalterfahrungen als psychisch labil und suizidgefährdet gilt - mit ihrem Arbeitscomputer zu giftigen Substanzen und Giftpflanzen sowie deren Anwendung recherchiert. Unter Tränen gab die Angeklagte zu Protokoll, dass sie sich selbst das Leben nehmen wollte und deshalb Nachforschungen betrieben habe. Das berichtet die "Basler Zeitung", die beim Prozess vor Ort dabei ist. Seit ihrer Untersuchungshaft befinde sie sich in psychiatrischer Behandlung. Aus der Haft wurde sie inzwischen entlassen und arbeitet in Festanstellung.

Beschuldigte gesteht Veruntreuung, bestreitet aber den Mordversuch

Zu der Rentnerin, die sie zu töten versucht haben soll, habe sie ein gutes Verhältnis, beteuerte die Angeklagte am ersten Prozesstag. Dies bestätigt auch die 80-jährige Geschädigte.  Den Mordversuch bestreitet sie. Parallel gestand die Tatverdächtige allerdings, 20.000 Schweizer Franken der Geschädigten veruntreut zu haben, als sie eine Vollmacht für ein Bankkonto erhalten habe. Das Opfer sei aufgrund mehrerer Vorkommnisse auf die der 32-Jährigen vorgeworfenen Taten aufmerksam geworden: Zweimal habe sie braune Körner auf ihrem Essen gefunden und die Beschuldigte darauf angesprochen. Diese habe gesagt, dass sie deren Herkunft mit dem Lebensmittelmarkt abklären wolle. Die zweite Angeklagte - eine Kollegin der Beschuldigten, die bislang  zu den meisten Details schweigt - habe der Rentnerin schließlich eröffnet, für die Angeklagte Rizinussamen besorgt zu haben. Da sei der Geschädigten ein Licht aufgegangen. Im Raum steht eine langjährige Haftstrafe gegen die 32-Jährige.

(br)