Nacht, Auto, Verkehr, Rückspiegel, Raser, Tempo, Geschwindigkeit, © Pixabay (Symbolbild)

Verkehrsexperten rechnen mit deutlicher Entlastung durch Freiburger Stadttunnel

Demnach könnten in Zukunft zwei Drittel des gesamten Stadtverkehrs unterirdisch durch Freiburg geführt werden

Mindestens drei Viertel des täglichen Schwerlastverkehrs könnten mit dem geplanten Freiburger Stadttunnel von der bisherigen B31 unter die Erde verlagert werden. Zu diesem Ergebnis kommt am Dienstag (25.10.2022) eine neue Untersuchung im Auftrag der Autobahn GmbH des Bundes, die ab sofort auf der Projektseite des Tunnels online abrufbar ist.

Darin haben sich Fachleute genau angeschaut, wie sich der Verkehr innerhalb von Freiburg bis zum Jahr 2040 entwickeln könnte und welche Auswirkungen der Bau des Stadttunnels und die Umwidmung der Bundesstraße zu einer Autobahn dabei hätte.

Das Ergebnis legt nicht nur eine deutliche Entlastung von Lärm und Abgasen durch Lastwagen nahe. Auch wenn man Auto- und Motorradfahrer miteinrechnet könnte in Zukunft zwei Drittel des Stadtverkehrs unterirdisch durch den Tunnel geführt werden, so die Prognose: Als messbarer Effekt würde dadurch auch die bisherige Ortsdurchfahrt erheblich vom Verkehr entlastet, der Verkehrsfluss verbessert und die Verkehrssicherheit erhöht.

Befürworter rechnen mit vielen Synergieeffekten, Gegner halten den Tunnel für klimaschädlich

In einem rund zwanzigminütigen Online-Video sollen alle Ergebnisse des komplexen Fachgutachtens verständlich erklärt werden. Der Stadttunnel durch Freiburg ist beim Bund aktuell in der höchsten Dringlichkeit als "vordringlicher Bedarf" eingestuft und soll damit möglichst bald in die Tat umgesetzt werden. Momentan befindet sich das Bauvorhaben noch in der Vorentwurfsplanung.

Das Tunnelbauwerk soll auf der Höhe der heutigen B31a auf der Höhe des Faulerbads zwischen der Bahnhofsachse und der Kronenbrücke beginnen. Die Ausfahrt auf der anderen Seite wäre dann direkt am bestehenden Schützenalleetunnel auf Höhe der Brauerei Ganter. Gleichzeitig wird aus der bisherigen Bundesstraße dann die neue A860.

Bei dem Großprojekt gibt es nicht nur Befürworter. Die Initiativen Statt-Tunnel und B31-West-Nein-Danke befürchten unter anderem negative Auswirkungen für das Klima und sehen in einem weiteren Ausbau eines Straßenbauprojekts ein negatives Symbol gegen die angepeilte Mobilitätswende.

In einer Berechnung aus dem Jahr 2016 geht das Freiburger Regierungspräsidium davon aus, dass bis zum Jahr 2025 jeden Tag mehr als 65.000 Autos und rund 6.500 Lastwagen auf der B31 unterwegs sein werden. Nach aktueller Einschätzung müsste diese Prognose voraussichtlich noch einmal deutlich nach oben korrigiert werden.

(fw)