Kopfhörer, Smartphone, Straßenbahn, © Uli Deck - dpa (Symbolbild)

Verkehrsexperten im Südwesten warnen vor Ablenkung durch Smartphones

Ein kurzer Moment Ablenkung kann im Straßenverkehr schnell lebensgefährliche Folgen haben

Diese Warnung gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch immer mehr für Fußgänger in den Innenstädten Baden-Württembergs. Nach dem tragischen Unfalltod eines 17-jährigen Mädchens an einer Tramhaltestelle in Karlsruhe warnen Polizei und Verkehrsbetriebe im Land vor so genannten "Smombie"-Unfällen.

Unter dem Begriff verstehen sie Smartphone-Nutzer, bei denen die Wahrnehmung wie bei einem Zombie massiv eingeschränkt ist und die so schnell auch herannahende Straßenbahnen und Autos übersehen.

Verkehrsbetriebe glauben, dass Unfälle mit "Smombies" zunehmen

Auch wenn die offizielle Unfallstatistik der Behörden bisher keine konkreten Zahlen zu solchen Vorfällen hergeben, gibt es Hinweise bei den einzelnen Verkehrsunternehmen, dass Straßenbahnfahrer immer häufiger wegen "Smombies" notbremsen müssen.

Besonders kritisch ist es, wenn Smartphone und Kopfhörer auf der Straße zusammenkommen, so ein Präventionsexperte der Polizei. Damit seien vor allem jüngere Leute oft total von ihrer Umwelt abgeschottet.

Aufklärungskampagne oder doch eher Geldstrafen?

Jetzt könnten verschiedene Ideen wieder für mehr Sicherheit sorgen. In Köln wurden bereits spezielle Bodenampeln getestet, die davon ausgehen, dass der Smartphonenutzer eher auf den Boden schaut als vor sich. Frankfurt versucht hingegen mit einer groß angelegten Plakatkampagne über die Gefahren aufzuklären.

Einen Schritt weiter geht ein Modell aus dem fernen Honululu auf Hawaii: Dort müssen Fußgänger mit empfindlichen Geldstrafen rechnen, wenn sie beim Überqueren einer Straße auf ihr Handy schauen. Ein Kompromissvorschlag kommt bei uns in Baden-Württemberg jetzt vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat. Er fordert, dass das Thema Ablenkung durchs Smartphone noch stärker zum Bestandteil von Fahrschul- und Fahrsicherheitstrainings wird.

(fw)