Einzelhandel, Mode, Kleidung, Shopping, Einkaufen, Textilien, © Pixabay (Symbolbild)

Verband fordert vollständige Öffnung des Einzelhandels im Südwesten

Sie wollen, dass das Bundesinfektionsschutzgesetzt geändert wird und Lockerungen nicht mehr von der 7-Tage-Inzidenz abhängen

Die Einzelhändler in Baden-Württemberg begrüßen die vom Bundestag und Bundesrat geplanten Lockerungsschritte in der Corona-Pandemie für vollständig geimpfte und genesene Menschen. Allerdings geht das dem Handelsverband noch nicht weit genug: Er fordert von der Politik jetzt Perspektiven für eine vollständige Öffnung des gesamten Einzelhandels und zwar unabhängig vom Infektionsgeschehen im jeweiligen Landkreis.

Ihre Forderung begründen die Verantwortlichen damit, dass nur so Geimpfte auch wieder ihre Grundrechte überall wieder wahrnehmen könnten. Weiter anhaltende Schließungen würden im Umkehrschluss die Rechte dieser Menschen nach Ansicht des Verbandes unverhältnismäßig einschränken.

Die Händler hätten außerdem gerne an den landesweiten Modellprojekten zum Impfen am Arbeitsplatz teilgenommen. Sie sehen ihre Mitarbeiter als besonders dafür geeignet, weil sie im Berufsalltag viel Kundenkontakt haben und daher einem erhöhten Risiko ausgesetzt seien.

Experten warnen vor der Bildung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft

Führende Virologen und andere Wissenschaftler warnen auf der anderen Seite weiterhin vor zu schnellen und voreiligen Öffnungsschritten, da die Inzidenzwerte nach ihrer Überzeugung sonst schnell wieder in ein exponenzielles Wachstum übergehen könnten und sich dann wieder deutlich mehr Menschen mit dem Coronavirus anstecken würden.

Außerdem warnen Medizinethiker vor der Bildung einer Zwei-Klassen-Gesellschaft, falls Menschen mit vollständiger Corona-Schutzimpfung wieder vollständig am normalen Leben teilnehmen können, während hunderttausende oder sogar Millionen noch immer auf ihren Impftermin warten müssen - oder sich bewusst gegen einen entschieden haben.

dpa / (fw)