Psychologie, Psychiatrie, Mental Health, © Pixabay (Symbolbild)

ver.di ruft zu Protestaktion am Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen auf

Kritik: "Immer weniger Personal für immer mehr Patienten und aufwändigere Therapien"

In ganz Deutschland wollen Mitarbeiter von verschiedenen psychiatrischen Einrichtungen am Dienstag (10.09.2019) ein Zeichen für eine qualitativ gute Patientenversorgung und für mehr Personal setzen. Dazu hat die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di im Rahmen einer bundesweiten Protestaktion aufgerufen. In Südbaden werden sich daran voraussichtlich auch Angestellte des Zentrums für Psychiatrie in Emmendingen beteiligen.

Entscheidung Mitte September erwartet

Die Gewerkschaft befürchtet für sie und die acht anderen Landeszentren für Psychiatrie eine drohende Verschlechterung bei der Personalsituation. Auch an den Universitätskliniken soll die Lage ähnlich sein. ver.di-Südbaden-Geschäftsführer Reiner Geis glaubt, dass in Zukunft noch weniger Mitarbeiter mehr Patienten versorgen müssen, wenn der zuständige Bundesausschuss am 18. September eine Entscheidung fällt. Seine Kollegin Silke Hansen vom ver.di-Landesverband sieht darin sogar eine Gefahr für beide Seiten gleichermaßen.

ver.di will eigenes Versorgungs-Barometer vorstellen

Beide kritisieren die bereits dreißig Jahre alte Psychiatrie-Personalverordnung als nicht mehr zeitgemäß und nicht mehr ausreichend. Neue Behandlungskonzepte für viel mehr Patienten bei kürzerer Behandlungsdauer und wachsendem Aufwand für die Dokumentation lassen aus ihrer Sicht die Anforderungen an die Beschäftigten stetig ansteigen. ver.di fordert deshalb eine Personalbemessung, die sich noch stärker am tatsächlichen Bedarf der Patienten orientiert und für die Mitarbeiter auch transparenter und nachprüfbarer ist.

In Emmendingen soll es dazu vor der Festhalle des Zentrums für Psychiatrie gegen 12:30 Uhr verschiedene Protestaktionen geben. Dabei soll es laut ver.di auch um die Ergebnisse eines eigenen Versorgungsbarometers gehen, das einen anderen Blick auf die Versorgungslage auf den psychiatrischen Stationen bieten soll.

fw