Zugunglück, Auggen, Rheintalbahn, Bergungsarbeiten, © Patrick Seeger - dpa

Ursache für das tödliche Zugunglück vom April 2020 bei Auggen ist geklärt

Gutachter gehen davon aus, dass sowohl bei der Planung als auch beim Einbau von Sicherungselementen Fehler gemacht wurden

Das Versagen einer so genannten Kippsicherung ist verantwortlich für den schweren Unfall eines Güterzugs im April 2020 auf der Rheintalbahnstrecke bei Auggen. Das belegt am Sonntag (25.07.2021) der Bericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung. Demnach hatte es bei der Planung und bei der Konstruktion des 140 Tonnen schweren Brückenbauteils Fehler gegeben, das später auf die Gleise gestürzt war.

Unter anderem wären die verwendeten Dübel einer viel zu großen Beanspruchung ausgesetzt gewesen. Das lag nach Einschätzung von Gutachtern daran, dass offenbar zu tief gebohrt wurde, das Bohrmehl nicht vollständig entfernt und die Dübel außerdem nachträglich noch unerlaubterweise gekürzt wurden.

Die Deutsche Bahn baut auf der Strecke der Rheintalbahn zwischen Karlsruhe und Basel viergleisig aus. Im Zuge dieser Arbeiten sollte die betroffene Brücke über die Schienen eigentlich abgerissen werden. Noch bevor der eigentliche Abriss starten konnte, war die tonnenschwere Betonplatte auf die darunterliegende Fahrstrecke in Richtung Basel gekracht.

Lokführer ist gestorben, drei Lastwagenfahrer an Bord wurden teils schwer verletzt

Ein Schweizer Güterzug der "Rollenden Landstraße", der mehrere Lastwagen und ihre Fahrer transportiert hat, ist mit dem Hindernis zusammengestoßen und durch die Wucht des Aufpralls teilweise entgleist. Der 51 Jahre alte Lokführer ist bei dem Unglück ums Leben gekommen, drei der zehn Passagiere an Bord wurden verletzt.

Nach dem Unfall musste die Bahn auf rund 250 Metern die beschädigten Gleise erneuern und 1500 Tonnen Schotter und 680 Schwellen austauschen. Da auch die Oberleitungen bei dem Unglück beschädigt wurden, mussten Arbeiter auch auf einer Strecke von 500 Metern die Leitungen, sowie Leit- und Sicherungstechnik reparieren.

dpa / (fw)