Ausverkauf, Einzelhandel, Schließung, Insolvenz, © Oliver Berg - dpa (Symbolbild)

Unternehmen und Selbstständige in Baden-Württemberg haben über 6,3 Milliarden Euro Corona-Hilfen erhalten

Insolvenzwelle verhindert - 578 Millionen aus Landesmitteln

Bund und Land haben Unternehmen und Selbständige in Baden-Württemberg seit Beginn der Corona-Pandemie mit mehr als 6,3 Milliarden Euro unterstützt. Das meldet das Land Baden-Württemberg am Freitag (18.06.2021). Das Zusammenspiel aus Bundes- und Landesprogrammen habe sich bewährt, erklären Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU). Seit März 2020 laufen die Hilfspakete. 578,4 Millionen Euro stammen dabei aus Landesmitteln.

Befürchtete Insolvenzwelle laut Kretschmann verhindert

"Mit den Corona-Hilfsprogrammen von Bund und Land konnten wir zahlreiche Existenzen und Arbeitsplätze sichern", so der Landeschef. "Insbesondere das Zusammenspiel aus Bundes- und Landesprogrammen hat sich bewährt." Der Tiefpunkt der Krise sei überschritten, eine Insolvenzwelle verhindert worden. Im ersten Quartal 2021 waren 443 Unternehmen Gegenstand eines Insolvenzverfahrens - weniger als im ersten Quartal 2020 mit 489 Unternehmen.

Die ökonomischen und sozialen Langzeitfolgen dieser historischen Krise sind in jeder Hinsicht gravierend."

"Trotz dieser wirklich tollen Nachricht und aller Fortschritte bei der Eindämmung der Pandemie: Die Situation vieler Unternehmen und ganzer Branchen im Land ist nach wie vor äußerst kritisch", stellt Kretschmann indes klar. "Die ökonomischen und sozialen Langzeitfolgen dieser historischen Krise sind in jeder Hinsicht gravierend. Wir müssen daher weiterhin alle Kräfte bündeln, um diese Pandemie gemeinsam und in allen Lebensbereichen zu überstehen.“

Der Fortschritt der Impfkampagne und sinkende Inzidenzzahlen ließen auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie hoffen, ergänzt Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut. Rund 20.000 Menschen seien aktuell in Kurzarbeit. Damit stehe Baden-Württemberg trotz aller Belastungen vergleichsweise gut da, was auch an der industriell ausgerichteten Wirtschaft liege. Weitere Lockerungsschritte für die noch stark gebeutelten Betriebe, insbesondere im Handel und in der Dienstleistungsbrache, würden zu einer spürbaren Entlastung auf dem gesamten Arbeitsmarkt führen, so Hoffmeister-Kraut weiter.

Hilfen können weiter in Anspruch genommen werden

Der Bund hat die sogenannte Überbrückungshilfe III+ bis 30.09.2021 verlängert. Die Neustarthilfe für Soloselbständige wird auf bis zu 12.000 Euro für die ersten drei Quartale dieses Jahres aufgestockt. Darüber hinaus wurde eine Restart-Prämie eingeführt, um Personal neu einzustellen oder aus der Kurzarbeit zu holen. Auch die anderen Hilfsprogramme des Landes können von Unternehmen und Selbständigen in Baden-Württemberg weiterhin in Anspruch genommen werden.

(br)