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Uni Freiburg startet Forschungsprojekt zu bedingungslosem Grundeinkommen

1000 Euro pro Monat und Sie müssten nichts dafür tun

Stellen Sie sich vor: Sie bekommen jeden Monat 1000 Euro und müssen nichts dafür tun. Das soll das Prinzip des Bedingungslosen Grundeinkommens darstellen. Männer und Frauen werden demnach immer noch nicht gleich behandelt. Frauen die Kinder bekommen haben es schwerer wieder in Ihre Berufe zurück zu kommen. HartzIV-Empfänger haben den Druck innerhalb eines Jahres wieder in einen Beruf zu kommen, oder müssen mit Kürzungen Ihrer Geldbeträge rechnen. Das alles soll sich mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen verändern, so die Hoffnung der Unterstützer. Was nach einer Utopie klingt, nennt Götz Werner, der die Forschung durch die dm-Werner Götz Stiftung fördert: "Eine Möglichkeit die man nutzen sollte". Weiter sagte der Geldspender und Autor des Buches "Bedingungsloses Einkommen für Alle":

Der Bürger soll die Zusammenhänge selbst sehen und Neu erdenken. So verändert sich auch die Gesellschaft“

90 Prozent der Befragten würden einen anderen Beruf wählen

Man hat Studenten befragt, wenn Sie ein BGE bekämen weiterhin BWL oder VWL studieren würden? Raus kam, dass 90 Prozent von Ihnen in einen künstlerischen Beruf, wie Zeichner oder Musiker erlernen würden. Würde es in unserer Gesellschafft also nicht um Geld und Macht gehen, würde die Menschen das erlernen wonach Sie sich sehnen.

Die sehr oft diskutierte Work-Life-Balance müsste nicht so kontrovers besprochen werden, weil jeder sein eigenes Zeitmanagement haben würde. Auszubildende würde Ihren Job nicht nach Lohn, sondern nach Fähigkeiten ausüben können. Auf das Ausbildungsgehalt soll das Bedingungslose Grundeinkommen gelegt werden um aufzustocken. Was wiederum Jugendarbeitslosigkeit und Jugendarmut verhindern würde. Somit wäre auch das Handwerk wieder attraktiver. Denn so, sagt Professor Dr. Bernhard Neumärker, schafft man funktionierende Arbeitsstellen.

Wie kann man Arbeit und Einkommen trennen?

Was bisher noch eine Ideologie ist, soll in Freiburg genauer erforscht werden. Das wurde mit der Vertragsunterzeichnung am Dienstag (21.05.2019) besiegelt. Die dm-Werner Götz Stiftung wird die Universität in Freiburg mit zwei Millionen Euro fördern. In den nächsten zehn Jahren möchte man herausfinden, wie sich ein wirtschaftliches und sozial nachhaltiges Zusammenleben für alle Menschen organisieren lässt. Oder wie man Arbeit und Einkommen trennen kann und Arbeit als schöpferische Tätigkeit wahrnimmt. Der Forschungsschwerpunkt  wird sein, die  Bereiche Psychologie, Soziologie, politische Philosophie oder Wirtschaftswissenschaften zu vereinen und das Grundeinkommen als wirtschafts- und sozialpolitische Denkweise in Zentrum zu stellen. Ein Netzwerk, das sich aus Wissenschaftlern zusammen setzt,  soll die Wahrnehmung und Diskussion in der Gesellschaft und in der Politik verstärken und aufklären.

(andu)