Atommüll, Endlager, Fässer, Strahlung, Radioaktivität, © picture alliance / dpa (Symbolbild)

Umweltministerium will Schweizer Atommüll-Endlager-Pläne prüfen

Der eigentliche Bau des Endlagers gegenüber von Hohentengen soll frühestens im Jahr 2045 beginnen

Wenn die Schweiz nun wie angekündigt in den nächsten Jahren mit dem Bau eines Endlagers für hoch-, mittel- und schwachradioaktive Abfälle an der Grenze zu Baden bei Hohentengen baut, will das baden-württembergische Umweltministerium die Pläne umfassend überprüfen. Das hat Umweltministerin Thekla Walker am Sonntag (11.09.2022) angekündigt.

Sowohl was das eigentliche unterirdische Endlager als auch was die nötigen Anlagen an der Oberfläche angeht, will das Land bei seinen Nachbarn auf den sichermöglichsten Standort drängen und die bestmöglichen Sicherheits- und Transportkonzepte einfordern, heißt es. Walker erwartet gerade auch für die Frage, wie eine mögliche Belastung Baden-Württembergs reduziert werden kann, eine grenzüberschreitende Beteiligung.

Wasser muss vor möglicher Strahlenbelastung sicher sein

Dabei müsse nicht nur der Schutz der Bürger vor radioaktiver Strahlung gewährleistet sein, sondern auch der Grundwasserschutz und der des nahe gelegenen Rheins.

Der von der Schweiz gewählte Standort "Nördlich Lägern" liegt direkt an der Grenze zu Deutschland und zu den Landkreisen Waldshut, Lörrach, Konstanz und Schwarzwald-Baar. Damit leiste die Bevölkerung in Baden-Württemberg bereits einen großen Beitrag zur Endlagerung des schweizerischen Atommülls, findet Walker. Das müsse sich aus ihrer Sicht deshalb auch angemessen bei den anstehenden Verhandlungen über Abgeltungen bemerkbar machen.

Deutsche und Schweizer Behörden gehen davon aus, dass die weiteren Planungen für den ausgewählten Standort nicht vor 2024 starten werden. Zu konkreten Bauarbeiten kommt es nach ihrer Einschätzung frühestens ab dem Jahr 2045.

(fw)