Kernreaktion, Atomkraftwerk, © Stefan Puchner - dpa

Umstrittenes Atomkraftwerk Leibstadt darf wieder ans Netz

Atomkraftgegner sprechen von einem Skandal und können die Entscheidung der Schweizer Behörde nicht nachvollziehen:

Die Schweizer Atomaufsicht hat den Betreibern des grenznahen Atomkraftwerks Leibstadt genehmigt wieder ans Netz zu gehen. Allerdings müssen sie die Leistung der Reaktoren um zehn Prozent drosseln, damit die Brennstäbe auf keinen Fall überhitzen. In der Anlage war es letzten Sommer zu massiven Problemen mit dem Kühlsystem gekommen. Experten hatten Rostschäden im radioaktiven Teil des Kraftwerks entdeckt. Daraufhin war es bis zuletzt vom Netz genommen worden.

Atomaufsicht: Keine Gefährdung von Anwohnern

Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe deshalb nicht  bestanden, versichern die Schweizer Behörden weiterhin. Der Trinationale Atomschutzverband TRAS sah das anders und sprach von einer "tickenden Zeitbombe", solange der genaue Grund für die Korrisionsschäden nicht ohne Lücken geklärt ist. Zuletzt hatten sich 16.000 Unterzeichner einer Petition gegen das erneute Hochfahren von Leibstadt stark gemacht.

Bei dem Atomkraftwerk Leibstadt handelt es sich um den jüngste seiner Art in der Schweiz. Es liegt nur wenige Kilometer vom südbadischen Waldshut-Tiengen entfernt.