Schwarzwaldstadion, SC Freiburg, Fußball, © baden.fm

Trägerschaft für Freiburger Fanprojekt wird beendet

Wenn kein neuer Träger gefunden wird, könnte es das Aus für das Freiburger Fanprojekt bedeuten

Das Freiburger Jugendhilfswerk (JHW) hat sich entschieden, das Fanprojekt Ende Juli 2018 einzustellen - zur großen Beunruhigung der Fanszene.

Das Jugendhilfswerk hatte 2013 die Trägerschaft des Freiburger Fanprojekts übernommen. Die Jugendarbeit für junge Fußballfans kostet pro Saison 200.000 Euro. Die Kosten werden zur Hälfte von der Deutschen Fußbal-Liga (DFL) übernommen, die andere Hälfte teilen sich die Stadt Freiburg und das Land Baden-Württemberg.

In einem offenen Brief an die Stadtverwaltung, das Kultusministerium und die DFL beschweren sich unter anderem mehrere Ultra-Gruppen, die Fangemeinschaft, die Supporters Crew, drei Beiräte des Fanprojekts und neun Stadträte gegen diese Entscheidung.

Stadtrat Michel Moos hat den offenen Brief der Corrillos unterzeichnet und sagte auf baden.fm Anfrage, er könne die Argumentation des Jugenshilfswerks nicht nachvollziehen:

Ich habe deswegen sofort und spontan reagiert, weil es da heißt, dass das JHW das Fanprojekt Knall auf Fall zum Ende des Monats einstellen wird. Die Stadt unterstützt ja das Fanprojekt auch mit 25 Prozent der Kosten, das ist auch diesmal wieder vorgesehen. Ich weiß nicht, was das JHW dazu veranlasst hat zu sagen, das Projekt habe keine Perspektive. Schließlich gibt es zwei feste Mitarbeiter."

Carlos Marí, Geschäftsführerdes Jugenhilfswerks, hat uns im Interview erklärt, warum es so schwer ist, Mitarbeiter für die ausgeschriebenen Stellen zu finden. Mitarbeiter der Jugendsozialarbeit seien hier bisher eingesprungen, obwohl sie andere Aufgaben haben. Aber das laufe jetzt schon seit Jahren so und das könne man den Mitarbeitern nicht mehr zumuten.

 

Carlos Marí zu den Personalproblemen beim JHW

In dem offenen Brief bezeichnen die Fans und Förderer es als unverantwortlich, das Fanprojekt Freiburg mit unmittelbarer Wirkung, ohne vorausgehende Gespräche und ohne eine Übergangslösung einzustellen. Dazu sagte uns Carlos Marí, dass das Fortbestehen des Projektes schließlich nicht allein vom JHW abhinge und man durchaus bemüht sei, eine Übergangslösung zu finden.

Carlos Marí zu einer möglichen Übergangslösung

(la)