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Tödlicher Angriff auf früheren Freiburger Arzt Fritz von Weizsäcker

Der Mediziner wurde bei einem Vortrag von einem Zuschauer erstochen

Der ehemalige Freiburger Arzt und Professor Fritz von Weizsäcker ist am Dienstagabend (19.11.2019) in Berlin erstochen worden. Der Chefarzt und Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker hielt gerade einen medizinischen Vortrag in der Berliner Schlosspark-Klinik, als ein Mann aus dem Zuschauerraum auf ihn losging. Der 59-jährige von Weizsäcker starb noch vor Ort.

Motiv für die Tat ist noch völlig unklar

Ein zufällig anwesender Polizist versuchte noch, den Täter aufzuhalten, wurde dabei aber selbst schwer verletzt. Der Angreifer wurde schließlich von mehreren Zuhörern überwältigt und kurz darauf der Polizei übergeben. Der Tatverdächtige wurde festgenommen. Es handelt sich um einen 57-Jährigen, der vorher nicht polizeibekannt war. Tatwaffe war nach Polizeiangaben ein Messer. Der Mann soll am Mittwoch (20.11.2019) einem Haftrichter vorgeführt werden. Weitere Angaben zu seiner Identität und zum Motiv der Tat wurden noch nicht gemacht.

Freiburger Uniklinik geschockt über den gewaltsamen Tod ihres früheren Mitarbeiters

Die Freiburger Uniklinik und die Albert-Ludwigs-Universität zeigten sich erschüttert über den tödlichen Angriff auf ihren früheren Mitarbeiter:

Wir sind geschockt und unendlich traurig. Fritz von Weizsäcker war ein hervorragender Arzt und Wissenschaftler und für viele in unserer Klinik ein Mentor. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie", sagte Prof. Dr. Robert Thimme, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin II der Freiburger Uniklinik.

"Die Universität Freiburg trauert um Fritz von Weizsäcker. Wir sind fassungslos angesichts des furchtbaren Verbrechens, durch das er aus dem Leben gerissen wurde. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie“, sagte Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg.

Prof. Dr. Fritz von Weizsäcker hatte sich 1998 für das Fach „Innere Medizin“ an der Universität Freiburg habilitiert. Von 1994 bis 1998 war er Assistenzarzt an der Klinik für Innere Medizin II der Freiburger Uniklinik. Anschließend war er dort als Klinischer Oberarzt und von 2003 bis 2005 als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Ärztlicher Direktor tätig, bevor er als Chefarzt der Inneren Abteilung an die Schlosspark-Klinik Berlin wechselte.

(dpa/rg)