Imker, Bienen, Honig, Waben, © Daniel Maurer - dpa

Tierseuche bedroht Bienenvölker im Stadtgebiet von Freiburg

Um ein größeres Bienensterben zu verhindern, hat die Stadt jetzt eine Sperrzone eingerichtet

Wegen einer ansteckenden bakteriellen Infektionskrankheit sind aktuell viele Bienen im Großraum Freiburg in Gefahr. Davor warnt das städtische Veterinäramt am Freitag (01.07.2022), nachdem Experten am Dienstag im Stadtteil Stühlinger die so genannte "Amerikanische Faulbrut" nachgewiesen haben.

Der Erreger stellt zwar keine Gefahr für den Menschen oder Haustiere dar, kann aber das Überleben ganzer Bienenvölker massiv bedrohen. Bei einer Infektion sterben die meisten Larven innerhalb weniger Tage ab. Danach zersetzt sie das Bakterium zu einer breiartigen, Fäden ziehenden und infektiösen Masse.

Bienenvölker werden nun auf möglichen Befall untersucht

Um eine weitere Ausbreitung des Keims nach dem nachgewiesenen Ausbruch in Freiburg einzudämmen, leitet die Stadtverwaltung jetzt gleich mehrere Schutzmaßnahmen ein:

Um den betroffenen Betrieb wird eine Sicherheitszone von mindestens einem Kilometer Radius eingerichtet. Innerhalb dieses Umkreises dürfen weder Hobby- noch Profi-Imker Bienen nach Außen transportieren. Das Gleiche gilt für alle Materialien, die mit den betroffenen Bienenvölkern in Kontakt gekommen sind.

Alle bereits vorhandenen Bienenkästen innerhalb der Zone werden nun nach und nacht überprüft. Falls sie die Krankheit bereits befallen hat, müssen sie im Ernstfall getötet werden, so die Vorgabe der Bienenseuchen-Verordnung. Darüber hinaus gibt es mehrere

Honig kann ebenfalls mit Sporen des Erregers belastet sein

In der betroffenen Imkerei gibt es allerdings noch Hoffnung für die anderen Bienenvölker: Sollte die Faulbrut bei diesen nicht nachgewiesen werden, dann können die Insekten in aller Regel gerettet werden, solange ein Amtsarzt bei ihnen in einem Gutachten gute Chancen auf Heilung sieht.

In diesem Fall müssen zwar alle Waben einschließlich der Bienenbrut vernichtet werden, doch die erwachsenen Bienen erhalten eine Behandlung, die ein Weitertragen des Erregers verhindert.

Problem ist allerdings, dass besonders auch der Honig von infizierten Bienenvölkern eine hohe Anzahl von Bakterien-Sporen enthalten kann. Für den Menschen sind diese ungefährlich, der Honig kann also grundsätzlich noch ohne Bedenken gegessen werden. Wird aber so ein belasteter Honig aber absichtlich oder unabsichtlich an andere Bienen verfüttert, können auch ihr Nachwuchs am Ende erkranken.

Was Imker nun noch alles beachten sollten, finden sie online auf der Webseite der Stadt Freiburg. Eine Übersicht über den eingerichteten Sperrbezirk gibt es außerdem hier, dieser betrifft gleich mehrere Stadtteile.

(fw)