Bargeld, Geldbeutel, Euro, Scheine, © Lino Mirgeler - dpa (Symbolbild)

Teurer oder günstiger – was kostet wieviel in der Region?

Manches kostet mehr, manches weniger - was sich 2020 im Geldbeutel ändert

Das neue Jahr hat begonnen und wieder einmal wird alles teurer, mag mancher denken. Dass das nicht ganz stimmt, zeigt der baden.fm-Überblick. Was kostet 2020 mehr als im Vorjahr, was wird günstiger und was können Familien in Südbaden kostenlos unternehmen? Wir haben gecheckt, was im Jahr 2020 unseren Geldbeuteln blüht.

Was ist teurer geworden?

  • Parken am Mundenhof

Auch in Zukunft bleibt der Eintritt ins Freiburger Tiergehege kostenfrei. Dafür wurden die Parkgebühren an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen kurzerhand verdoppelt – nämlich auf satte zehn Euro. Unter der Woche kostet das Parken weiterhin fünf Euro. Der Stadt soll die Erhöhung schätzungsweise 120.000 Euro einbringen.

  • Sterben

Auch Bestattungen werden 2020 und 2021 teurer.  Eine Erdbestattung kostete bisher 1332 Euro. Künftig werden 1478 Euro fällig. Die Kosten für Urnenbeisetzungen steigen von 226 auf 301 Euro.

  • Müll

Auch die Müllgebühren steigen 2020 wieder – allerdings nur zwischen 1,5 und 3 Prozent. „Erfreulich gering“ sei die Erhöhung, heißt es seitens der Stadt Freiburg. Die Jahresabfallgebühr setzt sich aus der Haushalts- und der Behältergebühr zusammen. Ein Vier-Personen-Haushalt zahlt bei 14-tägiger Abholung eines 35-Liter-Behälters beispielsweise 231,12 Euro.

  • Verwaltungstechnische Abläufe

Jeder Handgriff in einer Behörde kostet Geld. Im Zwei-Jahres-Turnus passt die Verwaltung deshalb ihre Gebühren den steigenden Kosten an.  Die meisten Erhöhungen, wie das Beantragen neuer Dokumente, belaufen sich auf sieben bis zehn Prozent – allerdings mit großen Schwankungen.  Günstiger wird beispielsweise der Kirchen-Austritt, der nicht die eigentlich kostendeckenden 38 Euro kostet, sondern aus „sozialen Gründen“ mit nur 19 Euro zu Buche schlägt.

  • Abwasser

Der Preis pro Kubikmeter Schmutzwasser steigt 2020 von 1,27 Euro auf 1,35 Euro, für Niederschlagswasser von 74 auf 76 Cent. Beispiel: Eine vierköpfige Familie mit durchschnittlichem Wasserverbrauch zahlt künftig 291 statt 277 Euro im Jahr.

  • Verkehrsverstöße

Wer falsch parkt, zahlt künftig mehr - unter anderem werden künftig 55 statt 20 Euro fällig, wenn man auf einem Gehweg parkt. Zwei Punkte in Flensburg und ein Bußgeld von 200 Euro halst sich jeder auf, der keine Rettungsgasse bildet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) muss noch zwischen Bund und Ländern vermitteln, plant aber weitreichende Änderungen für das Jahr 2020.

Was ist günstiger geworden?

  • Bahnfahren

Glaubt man der Bundesregierung, so wird die Mehrwertsteuer auf Bahntickets in diesem Jahr von 19 auf sieben Prozent gesenkt. Sobald das Klimapaket den Bundesrat passiert hat, soll die Senkung beschlossen werden. Die Deutsche Bahn will die Preise direkt an ihre Kunden weitergeben. Das bedeutet: Bahnreisende können sich künftig über günstigere Ticketpreise freuen.

  • Arbeitslosenversicherung

Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung wird 2020 um 0,1 Prozent auf 2,4 Prozent gesenkt. Die Senkung des Beitrags entlastet Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Unternehmen bundesweit um jeweils rund 0,6 Milliarden Euro jährlich.

  • Freibeträge steigen

Während der gesetzliche Mindestlohn 2020 von 9,19 auf 9,35 Euro in der Stunde steigt, gilt gleiches für den Kinderfreibetrag bei der Einkommenssteuer, der um 192 Euro auf 5172 Euro angehoben wird. Eltern können die Freibeträge statt Kindergeld erhalten, das erst 2021 wieder angehoben wird. Im Juli kommt voraussichtlich die Rentenerhöhung um 3,15 Prozent. Für Betriebsrentner gilt künftig ein Freibetrag von 159,25 Euro.

  • Gebäudesanierung

Auch Teil des Klimapakets der Bundesregierung: Wer in seiner Eigentumswohnung oder seinem Haus Fenster, Türen oder die Heizung erneuert oder digitale Anlagen zum Energiesparen einbaut, soll künftig über drei Jahre steuerlich gefördert werden. Dafür muss die Immobilie allerdings älter als zehn Jahre sein. Vorgesehen ist, dass 20 Prozent der Kosten, maximal aber 40.000 Euro pro Haus oder Wohnung über drei Jahre verteilt von der Steuerschuld abzuziehen.

  • Urnengräber

Wenngleich die Kosten für Beisetzungen steigen, wird das 15-jährige Nutzungsrecht für Urnengräber billiger und kostet künftig 349 Euro statt bisher 378 Euro.

  • Hygieneartikel

Hygiene-Produkte wie Tampons und Damenbinden gelten seit diesem Jahr nicht mehr als Luxusgüter und werden nur noch mit sieben, statt bislang 19 Prozent besteuert. Auch für elektronische Zeitungen, Zeitschriften und Bücher sinkt die Mehrwertsteuer auf sieben Prozent.

(br)