Radon, Radioaktivität, Messgerät, Strahlung, Exposimeter, © Uli Deck - dpa (Symbolbild)

Teile Südbadens von erhöhter Radon-Gefahr in Gebäuden besonders betroffen

Das radioaktive Gas gilt in unseren Breitengraden als eines der Hauptrisiken für die Entstehung von Lungenkrebs

Wegen möglicher Gefahren durch natürliche Strahlungsquellen im Erdreich hat das Umweltministerium in Baden-Württemberg eine neue Karte mit Radon-Vorsorgegebieten im Südwesten erstellt. Die allermeisten der 29 betroffenen Städte und Gemeinden liegen dabei in Südbaden.

Dort möchte die neue Umweltministerin Thekla Walker (GRÜNE) in Zukunft genauer hinsehen, um die Menschen vor gesundheitlichen Risiken durch das radioaktive Gas zu schützen. Die Ausweisung bedeutet dabei nicht, dass die gemessenen Radon-Werte in den Gebäuden tatsächlich zu hoch wären. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit für eine zu hohe Strahlenbelastung dort drei Mal höher als im Bundesdurchschnitt.

Folgende Orte liegen in dem neuen Radon-Vorsorgegebiet (in alphabetischer Reihenfolge):

Aitern, Böllen, Bollschweil, Dachsberg, Fröhnd, Gutach (Schwarzwaldbahn), Häg-Ehrsberg, Häusern, Herrischried, Horben, Ibach, Kleines Wiesental, Münstertal, Oberried, Rickenbach, Schluchsee, Schonach im Schwarzwald, Schönau im Schwarzwald, Schönenberg, St. Blasien, Todtmoos, Todtnau, Tunau, Utzenfeld, Wembach, Wieden, Zell im Wiesental

Bei Neubauten soll in diesen ausgewiesenen Kommunen bereits beim Bau neuer Häuser darauf geachtet werden, dass sich das farb- und geruchlose Gas nicht unbemerkt in den Innenräumen ansammeln kann.

In bestehenden Gebäuden werden nun vor allem Arbeitgeber dazu verpflichtet, an Arbeitsplätzen im Erdgeschoss oder im Keller regelmäßig den Radon-Gehalt in der Luft zu messen und bei erhöhten Werten Vorsorgemaßnahmen zu treffen.

Online-Infos für Bürger bei der LUBW

Betroffene oder unsichere Bürger können sich zudem an die Radon-Beratungsstelle der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg wenden. Diese hat unter anderem für den 9., 10., 14. und 15. Juni vier Infoveranstaltungen zum Thema im Internet geplant.

Radon kommt ganz natürlich in der Umwelt vor. Über Spalten, Risse und undichte Fugen kann das Gas in Gebäude eindringen und sich bei schlechter Belüftung in der Luft anreichern.

Wissenschaftliche Studien konnten belegen, dass schon vergleichsweise geringe Radonmengen in Häusern über Jahrzehnte hinweg zu einem erhöhten Lungenkrebs-Risiko bei den Bewohnern führen können.

(fw)