Craftbeer, Bier, Alkohol, © baden.fm

Tannenkircher will sich in Scheune seine eigene Brauerei aufbauen

Das Markgräflerland ist für seine Lebensqualität und seine Spitzenweine bereits weit über die Grenzen Südbadens hinaus bekannt - in Zukunft soll das genauso für's Markgräfler Bier gelten:

Dieses Ziel hat sich zumindest der 57-jährige Thomas Hein aus Kandern-Tannenkirch für sein Vorhaben gesetzt. In der denkmalgeschützten Scheune seines Hofs hat er sich dazu entschlossen, künftig regionales Bier nach seinen eigenen Vorstellungen zu brauen. Um diesen Traum zu verwirklichen, hat sich der gelernte IT-Fachmann und Analyst zunächst einmal an die hohe Kunst des Brauens und an die Technik, die dahinter steckt, annähern müssen. Seine Wahl ist schließlich auf eine Brauanlage aus China gefallen, die er sich nach langer Überlegung über das Internet bestellt hat.

Vom Heu zum Braukessel: Aus der Hofscheune wird eine funktionstüchtige Brauerei

Auf die Idee kam er letztendlich über seine Schwester, die sich bereits erfolgreich in den USA selbstständig gemacht hatte, berichtet er im baden.fm-Interview. Außerdem reizt es ihn, mit seinem Bier in direkten Kontakt mit dem Kunden zu treten: Quasi ein Produkt zu haben, das er genau auf den Geschmack der Abnehmer einstellen kann und zu dem er sich auch viele Rückmeldungen verspricht. Die Leidenschaft für ein gutes Bier sei natürlich eine Grundvoraussetzung, um so einen Schritt zu wagen, ergänzt Hein.

Mit dem "Markgräfler Brauwerk" möchte sich Thomas Hein aus Kandern-Tannenkirch den Traum einer eigenen Brauerei verwirklichen

Die riesigen Tanks, Kessel und Rohre sind inzwischen in Südbaden eingetroffen und wurden fachmännisch montiert. Hein hat sich für sein Vorhaben bewusst für so genanntes Craft-Beer entschieden. Im Gegensatz zu vielen industriell gefertigten Bieren sind hier die Mengen viel kleiner und sie werden beispielsweise auch länger gelagert, um besondere Aromen gezielt reifen zu lassen. Davon sind zumindest die Anhänger der schnell wachsenden Szene fest überzeugt.

Craft-Beer-Trend hält auch in Südbaden Einzug

Die Craft-Beer-Bewegung ist vor allen Dingen aus den USA zu uns nach Deutschland gekommen. Bei ihr steht die handwerkliche Arbeit des Bierbrauens im Vordergrund, die Akteure sind meist unabhängig und verarbeiten oft auch regionale Rohstoffe. Zu den bereits vorhandenen Gasthof- und Hausbrauereien in Südbaden stoßen in den letzten Jahren auch bei uns immer mehr neue Mikro-Brauereien. Inzwischen lässt sich über ein gutes Dutzend davon in der Region finden. Doch auch große Brauereien reagieren auf die Nachfrage nach Craft-Beer mit eigenen, oft in der Menge begrenzten Spezialitäten.

Das "Markgräfler Brauwerk", wie Hein seine kleine Brauerei künftig nennen will, soll in Handarbeit vor Ort im Jahr um die 1560 Hektoliter Bier produzieren. Vor allem die malzigen Biersorten wie das dunkle Märzen haben es dem angehenden Betreiber dabei angetan - oder aber ein helles Pale Ale, das sich momentan auf dem deutschen Markt immer größerer Beliebtheit erfreut.

Noch sind die Behälter aber leer - der bestellte Monteur aus China lässt auf sich warten, der die restlichen Bauteile der Anlage anschließen und betriebsfertig machen soll. Wenn alles klappt, gibt es dann aber schon ab August das erste selbstgebraute Bier aus Tannenkirch. Bis dahin will Thomas Hein alle wichtigen Schritte bei der Entstehung seiner kleinen Brauerei in einem Online-Blog festhalten.

(fw)