Tanken, Tankstelle, Zapfsäule, Benzin, Sprit, Diesel, Super, E10, Kraftstoff, Spritpreis, Benzinpreis, © Daniel Reinhardt - dpa (Symbolbild)

Tanktourismus nach Frankreich lohnt sich nicht mehr – das merkt man im Elsass

Das Ende des großen Tankrabatts jenseits des Rheins macht sich an den dortigen Tankstellen bemerkbar

Wer in Baden-Württemberg in Grenznähe wohnt und zuletzt relativ günstig tanken wollte, konnte sich an den Zapfsäulen in Frankreich bedienen. Doch die Zeiten sind vorerst vorbei - aus zwei Gründen.

Zum einen sanken die Spritkosten in Baden-Württemberg in dieser Woche auf den niedrigsten Stand seit August 2022 und zum anderen reduzierte das Nachbarland seinen Tankrabatt von bisher 30 auf 10 Cent pro Liter, wie ein Sprecher des ADAC sagte. Der Preisunterschied zwischen beiden Ländern sei mittlerweile relativ gering. Für Menschen, die grenznah wohnen, lohne es sich nur noch im Einzelfall. "Gerade, wenn man beruflich oder in der Freizeit sowieso eine Fahrt nach Frankreich unternimmt und vor Ort tanken kann." Auch an den Tankstellen im Elsass macht sich das bemerkbar. Deutlich weniger Andrang und nur noch wenige Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen sind dort festzustellen.

Der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt greift wieder stärker

Als Grund für die vergleichsweise niedrigen Preise nannte der Sprecher: "In Teilen der Industrie kam in den letzten Monaten oft Diesel statt Gas zum Einsatz. Diese erhöhte Nachfrage hat nun nachgelassen, was den deutlich überhöhten Dieselpreis fallen lässt." Bei Benzin mache sich die traditionell geringere Nachfrage zum Jahresende bemerkbar. "Zudem greift der Wettbewerb auf dem Kraftstoffmarkt momentan wieder stärker, wodurch die Spritpreise nachgeben. Hinzu kommen sinkende Rohölpreise aufgrund wachsender Sorgen um die Weltwirtschaft und einer geringeren Nachfrage."

Aus Sicht des ADAC war es "längst überfällig", dass die Kosten nach unten gingen - und es gebe "weiter erheblichen Spielraum für Preissenkungen". Wie es in Zukunft weitergeht, sei unter anderem von den politischen Entwicklungen abhängig. "Autofahrerinnen und Autofahrer können den Wettbewerb und damit auch den Preisrückgang an den Zapfsäulen weiter befeuern, indem sie sich beim Tanken preisbewusst verhalten: vor der Fahrt zur Tankstelle über die aktuellen Preise im Umkreis informieren, gezielt die günstigste Tankstelle ansteuern und am besten abends zwischen 20 und 22 Uhr tanken", hieß es. Nach ADAC-Angaben können Autofahrer abends im Schnitt zwölf Cent je Liter gegenüber den Morgenstunden sparen.

(br/dpa)