Metall, Industrie, Wirtschaft, Fabrik, © Pixabay (Symbolbild)

Südbadische Metall- und Elektroindustrie will an befristeten Jobs festhalten

Die jüngsten Pläne aus dem Bundesarbeitsministerium gefallen vielen Chefs in der Branche gar nicht

Mit einem Brief an die Bundesregierung fordert die Metall- und Elektroindustrie in Südbaden die Große Koalition dazu auf, nicht weiter über ein Ende von sachgrundlosen Befristungen in der Branche nachzudenken. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall befürchtet andernfalls eine Gefahr für die wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen in der Region. Der Geschäftsführer der Verbandsbezirksgruppe Freiburg Stephan Wilcken sagte zu den Hintergründen am Montag (17.02.2020):

Die M+E-Produktion ist im vergangenen Jahr um über fünf Prozent geschrumpft. Und eine rasche Besserung ist nicht in Sicht, wie ein Blick auf die Auftragseingänge zeigt. Sie sind im Dezember – dem jüngsten Berichtsmonat – um fast neun Prozent zurückgegangen.

Er sieht es deshalb für die Betriebe als sinnvoll an, weiter an flexiblen Beschäftigungsformen wie den befristeten Arbeitsplätzen festzuhalten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) plant aktuell eine Gesetzesänderung, nach der Unternehmen ab einer Größe von 76 Mitarbeitern nur noch 2,5 Prozent der Belegschaft sachgrundlos befristet anstellen dürfen.

Südwestmetall sieht Wettbewerbsfähigkeit auch in Südbaden in Gefahr

Wilcken hält dagegen, dass das die Personalplanung aus Arbeitgebersicht sehr schwer machen würde und damit auch Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit der südbadischen Unternehmen zu befürchten wären. Die Südwestmetall ist einer der größten industriellen Arbeitgeberverbände Deutschlands. Er vertritt in Baden-Württemberg die Interessen von rund 1000 Mitgliedsbetrieben mit zusammengerechnet fast 500.000 Mitarbeitern.

(fw)