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Waldshut: Ehepaar fällt auf „wash-wash-Betrug“ herein

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Ein Ehepaar aus dem Landkreis Waldshut inserierte im Mai 2014 auf einer Finanzplattform im Internet und versuchte, einen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro zu bekommen. Auf die Anzeige meldete sich ein Mann, der anbot, diesen Kredit zu gewähren. Es kam zu verschiedenen Treffen in Konstanz und Stuttgart. Im Laufe der Absprachen zu den Darlehensbedingungen und der Geldübergabe wurde für die Vermittlung des Darlehens eine Vorauszahlung von 800 Euro gefordert und auch gleich bezahlt.

Anfang Dezember sollte die Geldübergabe in einem Düsseldorfer Hotel stattfinden. Dabei übergab das Ehepaar den Tätern 1300 Euro als Sicherheitsgebühr. Im Gegenzug bekamen sie einen blauen, mittelgroßen Reisekoffer, in dem sich mehrere Bündel mit geldscheingroßen, schwarzen Papierstreifen befanden. Es würde sich hierbei um echtes Geld handeln, allerdings sei es schwarz eingefärbt. Die Täter täuschten vor, zwei dieser Papierstreifen mittels einer Chemikalie zu entfärben, sodass zwei 50-Euro-Scheine zum Vorschein kamen. Da die Chemikalie aufgebraucht war, wurde dem Ehepaar der Koffer mit den schwarzen Papierstreifen überlassen und die Lieferung weiterer Chemikalien angekündigt. Damit sollte auch der Rest des schwarzen Geldes entfärbt werden können.

Nachdem die Täter zwischenzeitlich 17.500 Euro für die Chemikalien forderten, wurde das Ehepaar misstrauisch und verständigte die Polizei. Die Untersuchung der schwarzen Papierstreifen ergab, dass es sich nicht um schwarz eingefärbtes Geld, sondern lediglich um ganz normales, schwarzes Papier handelte. Es wurde für letzte Woche dann ein Treffen am Hauptbahnhof in Freiburg vereinbart. Dort sollten den Tätern zunächst weitere 6000 Euro zum Kauf der Entfärbechemikalie übergeben werden. Statt der Opfer erschien jedoch die Polizei und nahm einen der Täter, einen 34 Jahre alten Mann fest, der das Geld in Empfang nehmen sollte und auch schon früher bei den Verhandlungen dabei war.

Die Polizei ermittelt weiter, sie hofft noch weitere Mittäter und eventuell auch weitere Opfer ermitteln zu können.