© Pixabay (Symbolbild)

Sturmwarnung für ganz Südbaden – höchste Warnstufe im Schwarzwald

Gefahren durch den Sturm – Behörden geben Sicherheitstipps

Von Sonntagabend bis Montagmorgen (09.02/10.02) können so starke Orkanböen aufziehen, dass diese grundsätzlich Bäume umreißen, auch schwere Äste abknicken lassen oder Gebäude zum Beispiel Dächer beschädigen können.
Darum raten Polizei, Feuerwehr und Meteorologen:

  • Wenn möglich Zuhause zu bleiben, Fenster, Türen und Jalousien über Nacht geschlossen halten
  • Waldstrecken sowohl mit dem Auto, besonders aber zu Fuß zu meiden
  • In Städten kann für Fußgänger und Radfahrer Gefahr durch abgedeckte Dachziegel oder Äste entstehen
  • Herumfliegende Teile auf keinen Fall versuchen aufzuhalten
  • Abstand zu Bäumen, Baugerüsten und Hochspannungsleitungen halten
  • Lose Gegenstände in Gärten, auf Balkonen und Terrassen sollten reingeholt oder befestigt werden
  • Fahrzeuge sollten, wenn möglich nicht unter Bäumen und bestenfalls in Garagen geparkt werden
  • Unternehmen sollten Maschinen, wie auch Hochkräne im Freien sichern
  • Informationskanäle: baden.fm einschalten, Warn-App NINA, Facebook für wichtige Hinweise nutzen
  • Notruf 112 im Notfall wählen (während des Sturms kann es zu Wartezeiten kommen)

Unterricht am Montag könnte ausfallen – Schulweg muss sicher sein!

Das Otto-Hahn-Gymnasium in Furtwangen hat bereits bekanntgegeben, dass am Montag (10.02) kein Unterricht stattfinden wird. Weitere Schulen, vor allem im Schwarzwald könnten folgen.

Für alle Eltern gilt:

Das Kultusministerium weist daraufhin, dass Erziehungsberechtigte selbst entscheiden können, ob der Schulweg am Montag für ihre Kinder zumutbar ist. Falls der Weg zur Schule wegen extremer Wetterlagen vor Ort nicht zu vertreten ist, so können Eltern ihr Kind vom Unterricht befreien lassen. Die Schule ist in diesem Fall zu informieren.

Probleme und viele Ausfälle im Bahn- und Flugverkehr

EuroAirport streicht die ersten Flüge - Fluggäste werden dringend gebeten sich bei der zuständigen Airline zu erkundigen ob ihre Maschinen starten. Viele Flüge von Großbritannien nach Deutschland, auch nach Basel/Mulhouse/Freiburg wurden schon am Morgen annulliert. Die Flughäfen Frankfurt/Main, München, Köln/Bonn, Hannover und Bremen haben ebenfalls Dutzende Starts und Landungen gestrichen.

Die Deutsche Bahn will den gesamten Fernverkehr bundesweit vorerst einstellen. Fahrkarten können kostenfrei storniert werden. Das Bahnpersonal sei außerdem auf zerstörte Oberleitungen oder umgekippte Bäume vorbereitet. Mobile Einsatztrupps mit Kettensägen sollten eingesetzt werden, um versperrte Gleise frei zu bekommen. In Südbaden hat sich die SWEG dazu entschieden, auch den Regionalverkehr ab 20 Uhr Schritt für Schritt aufs Eis zu legen. Berufspendler müssen auch am Montagmorgen noch mit massiven Einschränkungen auf Linien der SWEG rechnen. Je nach Wetterlage sollen erst im Laufe des Vormittags die ersten Züge hier wieder fahren.

Das Bundesligaspiel Borussia Mönchengladbach gegen 1. FC Köln wurde aus Sicherheitsgründen verschoben. Ein neuer Termin ist noch nicht gefunden. Auch der Skisprung-Weltcup in Willingen (Hessen) wurde vorsorglich abgesagt.

Sturmtief „Sabine“ bringt Orkanböen von bis zu 160 km/h 

Der Deutsche Wetterdienst warnt von Sonntagabend bis Montagmorgen (09.02./10.02.2020) bundesweit vor einem schweren Sturm mit Orkanböen, der auch Südbaden treffen könnte. Auslöser ist das Orkantief Sabine, das von der Nordsee her jede Menge kalte Luft über weite Teile Deutschlands und ganz Mitteleuropa pustet.

Im Schwarzwald werden am Sonntag Windgeschwindigkeiten von rund 100 km/h erwartet. In der Nacht zum Montag können die sogar noch an Kraft gewinnen und bis zu 160 km/h erreichen. Das entspricht in etwa der Windstärke 12, bei der Einsatzkräfte bereits mit schweren Sturmschäden und Verwüstungen rechnen müssen.

Begleitet werden soll der befürchtete Orkan vielerorts von heftigen Schauern und Gewittern. «Sabine» ist laut des Deutschen Wetterdienstes ein Winterorkan, wie er etwa alle zwei Jahre vorkommt. So stark wie «Kyrill» (2007) oder «Lothar» (1999) soll «Sabine» aber nicht werden.

Experten sagen Entspannung ab Mittwoch vorher

Die Wetterexperten erwarten, dass der Orkan dann zum Dienstag hin an Stärke verliert. Noch bis einschließlich Mittwoch müssen wir aber gerade in den Bergen weiterhin mit Sturmböen rechnen. Bisher sieht es danach aus, als ob sich die Wetterlage erst danach wieder beruhigen wird.

(fw/mt) / dpa