Warnstreik, Ärzte, Marburger Bund, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Streiks in den kommunalen Kliniken in Südbaden sind beendet

Gefordert wurden bessere Rahmenbedingungen für Klinikärzte

Tausende Ärzte, darunter auch welche aus Lörrach oder dem Ortenaukreis haben in den letzten paar Wochen gestreikt. Gefordert hatten die Mediziner unter anderem weniger Bereitschaftsdienst, mindestens zwei freie Wochenenden, eine elektronischen Zeiterfassung und  fünf Prozent mehr Gehalt. In der fünften Verhandlungsrunde sind sich der Marburger Bund (die Ärztegewerkschaft) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände einig geworden. Am Mittwoch (22.05.2019) wurde ein Tarifergebnis erzielt, in dem bessere Rahmenbedingungen für Ärzte geschaffen wurden.

Rückwirkend zum 01. Januar 2019 gibt es die erste Gehaltershöhung

Schon ab dem 1. Juli 2019 soll die Arbeitszeit elektronisch erfasst werden. Die gesamte Anwesenheitszeit abzüglich der Pausen. Dabei haben die Ärzte ein persönliches Einsichtsrecht auf Ihre Arbeitszeitdokumentation um die Richtigkeit zu überprüfen.
Ab dem 01. Januar 2019 haben Klinikärzte Anspruch auf mindestens zwei freie Wochenenden pro Monat. Sollten diese nicht gewährt werden, müssen Sie auf Antrag im nächsten Kalenderhalbjahr nachgeholt werden. Zusätzliche Bereitschaft- oder Rufbereitschaft soll nur geleistet werden, wenn eine lebensbedrohliche Gefährdung eines Patienten droht.

Im finanziellen Bereich haben sich die Parteien sogar auf eine Verbesserung geeinigt. Dabei soll das Gehalt in drei Stufen um 6,5 Prozent erhöht werden. Rückwirkend zum 01. Januar 2019 um 2,5 Prozent, zum 01. Januar 2020 um weitere 2,5 Prozent und 2021 nochmals um 2,0 Prozent.

Für den Marburger Bund ist das ein bemerkenswerter Erfolg hartnäckiger Tarifarbeit und auch ein Verdienst Tausender Mitglieder, die in den vergangenen Wochen an Warnstreiks teilgenommen haben"

Sagte der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes Rudolf Henke.

Vor den Verhandlungen wurde verbindlich zugesagt, dass eine Verdrängung des Tarifvertrags nicht möglich ist. Auch die Zuständigkeit des Marburger Bundes für die Ärztinnen und Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst wurde anerkannt. Für diese Gruppe wird es bis Ende Oktober separate Tarifverhandlungen geben.

(andu)