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Stechmücken am Oberrhein dürften jetzt Woche für Woche weniger werden

Die Schnakenbekämpfer der KABS rechnen mit einem baldigen Ende der Stechmückensaison 2021 in Baden

Nachdem im Juni die Stechmücken am Oberrhein durch verschiedene Faktoren besonders gute Bedingungen vorgefunden haben, um sich auszubreiten, dürfte die Belästigung aus Sicht von Experten nun Woche für Woche abnehmen. Davon geht am Freitag (20.08.2021) die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) aus.

Die Stechmückenbekämpfer konnten in diesem Sommer sieben von acht drohenden Wellen erfolgreich abwehren. Wegen ungewöhnlich komplizierter Bedingungen bei den Einsätzen sind in der letzten Juliwoche aber trotzdem zahlreiche Stechmücken in den Rheinauen geschlüpft.

Diese leben jetzt etwa sechs Wochen, also bis Ende August oder Anfang September, wobei sie sich auf ein immer größeres Areal verteilen. Für die Menschen in den Anliegergemeinden dürfte es nach Einschätzung der KABS-Wissenschaftler dadurch immer leichter werden, draußen ungestochen zu bleiben.

Letzte Schlupf-Welle ließ sich durch Hochwasser in den Rheinauen nicht mehr verhindern

Zuerst hatte zunehmendes Druckwasser landseits der Dämme im Juni die Bekämpfung in den Rheinauen erschwert. Dann kam in der zweiten Julihälfte das Hochwasser, das weite Teile der Brutgebiete bis zum Hauptdamm überschwemmt hatte.

Die Schnaken da abzutöten, wäre aus Sicht der KABS unmöglich gewesen, weil das steil ansteigende Wasser den eingesetzten Wirkstoff viel zu schnell abtransportiert hätte, bevor dieser Wirkung zeigen könnte.

Die KABS ist ein Zusammenschluss von 90 Städten und Gemeinden am Oberrhein nicht nur in Baden-Württemberg, sondern auch in Rheinland-Pfalz und Hessen, wo das Stechmückenproblem vergleichbar ist. Die Arbeit der Experten ist ziemlich aufwändig: Sie kämpfen sich am Boden durch das Dickicht der Rheinufer und der dahinter liegenden Areale.

Viele Brutstätten können sie aber nur aus der Luft heraus bekämpfen, dazu setzen sie Helikopter oder teilweise auch Drohnen ein. Sie verteilen den biologischen Wirkstoff Bti, der gezielt die Larven der Blutsauger tötet und für andere Lebewesen unschädlich sein soll.

(fw)