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Stadt Weil am Rhein bittet um Mithilfe im Kampf gegen die Tigermücke

Mit Flyern und persönlicher Ansprache sollen die Menschen sensibilisiert werden

Mit steigenden Temperaturen beginnt die Saison der Tigermücke. In Weil am Rhein ist sie auf dem Vormarsch, Gegenmaßnahmen sind deshalb umso wichtiger. Die Hilfe der Bürger sei dabei unverzichtbar, findet man im Rathaus im Weil am Rhein und ruft die Bürger deshalb zur aktiven Mithilfe bei der Bekämpfung der Tigermücke auf. Denn jeder kann einen Beitrag leisten und damit sich und andere vor den fliegenden Krankheitsüberträgern schützen.

"Wir empfehlen, vorbeugende Maßnahmen durchzuführen", wird die Diplom-Biologin Petra Koops in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Dazu gehöre das Schrubben von Gegenständen, die als Brutstätte dienen können. Eigentlich sollten Regenwassertonnen, Wannen, Gullys, Gießkannen, Dekoartikel oder Pflanzenuntersetzer schon im Herbst gereinigt worden sein, aber, so hält Koops fest, "es können auch jetzt noch Überwinterungseier zerstört werden". Wichtig sei, dass die Gegenstände, in denen sich Wasser ansammeln kann, mit einer harten Bürste oder mit einem Hochdruckreiniger behandelt werden. Ein normaler Gartenschlauch reiche nicht aus. "Und spülen Sie mit heißem Wasser nach", sagt Koops. Nur so könne verhindert werden, dass neue Tigermücken aus Eiern des vergangenen Jahres schlüpfen.

"Wichtig ist auch, dass alle möglichen Behälter kontrolliert und verschlossen werden, damit keine Tigermücken hineingelangen", sagt die zuständige Biologin. Den nur fünf bis sieben Millimeter großen Stechmücken reichen kleinste Öffnungen von nur zwei Millimetern aus, um in die Behältnisse zu gelangen. "Jetzt ist die richtige Zeit, um Netze oder sehr gut schließende Deckel zu besorgen." Dies sollte noch vor der Mückensaison passieren. Wenn man die erste, zweite oder dritte Tigermücke gesehen hat, "dann ist es zu spät", macht Koops klar.

Alle sind aufgerufen, Maßnahmen durchzuführen, da sie sonst wirkungslos bleiben. Tigermücken können potentiell gefährliche Krankheiten übertragen beispielsweise das Dengue-Fieber."

Die Stadtverwaltung bittet die Bevölkerung, die Gefahr ernst zu nehmen. Allen Bürgerinnen und Bürgern sollte bewusst sein, dass sie auf ihren Grundstücken selbst aktiv werden müssen und auch eine gewisse Verantwortung für ihre Umgebung und Mitmenschen haben. "Alle sind aufgerufen, Maßnahmen zu ergreifen, da sie sonst wirkungslos bleiben. Tigermücken können potentiell gefährliche Krankheiten übertragen beispielsweise das Dengue-Fieber", so Koops.

Die städtischen Bekämpfer hätten keine ausreichenden Kapazitäten für diese Aufgabe. Zudem hätten sich zuletzt viele Anwohner geweigert, die Helfer regelmäßig auf die Grundstücke zu lassen, obwohl ihnen ein Betretungsrecht zusteht. Das hat Folgen: "Eine flächendeckende, regelmäßige Bekämpfung wie in den vergangenen Jahren wird in Friedlingen und teilweise in Altweil nicht mehr durchgeführt."

Stattdessen versuchen Petra Koops und ihre Mitstreiter, alle Anwohnerinnen und Anwohner der betroffenen Gebiete ein- bis zweimal im Jahr persönlich zu erreichen, zu beraten und auf mögliche Brutstätten hinzuweisen. Des Weiteren wird es regelmäßige Infoveranstaltungen zur Tigermückenbekämpfung im Weiler Rathaus und in der Festhalle in Haltingen geben. Außerdem wird noch im März ein neuer Bekämpfungsflyer an alle Haushalte verteilt.

Unter einer Brutstätte leidet ein weiter Umkreis

Wie bisher können im Rathaus und bei der Ortsverwaltung in Haltingen B.t.i-Tabletten zur Bekämpfung bereits vorhandener Larven abgeholt werden. Die Tabletten enthalten einen biologischen Wirkstoff und sind für andere Insekten, Pflanzen, Tiere oder Menschen ungefährlich. Die Tigermückenbekämpfung habe also keinen Einfluss auf die heimischen Insekten-Populationen. "Aber sie hat einen großen Einfluss darauf, dass Gärten genutzt werden können und ob in absehbarer Zeit Krankheiten eingeschleppt werden." Koops macht zugleich auch deutlich, dass niemand gezwungen werde, B.t.i. einzusetzen. Wer darauf verzichte, sollte sich aber bewusst sein, dass alle Nachbarn in einem Umkreis von ungefähr 80 bis 120 Metern darunter leiden, wenn es eine einzige Brutstätte in einem Wohngebiet gebe.

Koops ist weiterhin auf der Suche nach Hilfskräften, die die Stadtverwaltung Weil am Rhein bei der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke unterstützen. Das ist auf ehrenamtlicher oder aber auch auf Mini-Job-Basis möglich. Interessenten könnten Petra Koops per Telefon unter 0170/7431033 oder per E-Mail an tigermuecke@weil-am-rhein.de erreichen.

(br/dpa)