Stadt Freiburg legt einen Sportentwicklungsplan bis 2040 vor

Sportlandschaft im Breisgau soll gefördert und als zentrales Element der Stadtentwicklung verankert werden

Die Stadt Freiburg hat am Montag (04.03.2024) ihren neuen Sportentwicklungsplan der Öffentlichkeit vorgestellt. Er soll, in einen Zeitrahmen bis 2040, die Weichen für eine zukunftsorientierte Förderung des Sports stellen. Der Plan, vorgestellt von Sportbürgermeister Stefan Breiter und Ulrike Hegar, Leiterin des Sportreferats, zielt darauf ab, Freiburgs Rolle als Sportstadt zu stärken.

Umfassenden Analysen und Befragungen seien dem Plan vorausgegangen, so die Initiatoren. Unter anderem wurden insgesamt 16.000 Bürger zu ihren Eindrücken hinsichtlich der Freiburger Sportlandschaft befragt. Immerhin rund 5.000 Fragebögen kamen zurück und ermöglichten so eine Analyse aus der Perspektive jener, die den Breitensport an der Basis leben und ermöglichen.

Das ist nicht nur Sache des Sportdezernats. Hier müssen alle zusammenarbeiten.“

Der Plan zielt vor allem auf die kleineren und mittelgroßen Sportvereine sowie deren Vernetzung ab. Kooperationen mit Schulen und Kitas gehörten demnach ebenso dazu, wie Synergien unter den einzelnen Vereinen. Aber auch Sport, der nicht oder nur selten im Verein organisiert ist, soll durch entsprechende offene Angebote erleichtert und niederschwelliger zugänglich gemacht werden. Immerhin sind, laut Befragung, die am stärksten nachgefragten Sportarten in der Freiburger Bevölkerung Radfahren, Laufen, Fitness und Schwimmen – allesamt Disziplinen, die zumeist ohne Vereinshintergrund ausgeübt werden. „Hier gilt es auch zu sehen, was das Garten- und Tiefbauamt mit den Grünflächen macht. Wie gut kümmert sich der Forst um Wanderwege und Mountainbike-Trails? Pflegen wir die Opfinger Seen ausreichend?“, glaubt Sportbürgermeister Breiter. „Das ist nicht nur Sache des Sportdezernats. Hier müssen alle zusammenarbeiten.“

Sportachse Ost als Leuchtturmprojekt für Sportförderung und Synergien

Dennoch ist die Stadt Freiburg mit schätzungsweise 60.000 aktiven Mitgliedern in Sportvereinen eine der aktiveren Sportmetropolen im Land. Für diese, aber auch für den Ausbau der generellen Sportinfrastruktur, werden im kommenden Jahr 360.000 Euro zusätzlich zu den bereits beschlossenen 2,6 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Ein gutes Beispiel sieht Breiter bei der Sportachse Ost, die bis Ende 2025 umgestaltet wird. „Hier soll alles offener werden. Zäune sollen weg, die Vereine ihre Angebote vernetzen.“ Wenn das Großprojekt gelingt, gelte es den Freiburger Westen in den Fokus zu nehmen. „Hier herrscht ganz enormer Bedarf“, so Breiter, der selbst im Mooswald aufgewachsen ist, wie er gerne betont.

„Leider stehen noch immer viele Kinder und Jugendliche, die Sport machen wollen, vor verschlossenen Sportplätzen. Das finde ich schlimm“, meint der Bürgermeister. „Das kann eigentlich nicht sein. Denn Sportstätten gibt es nicht wenige. Wo ein Basketballkorb steht, sollte man spielen dürfen. Wo ein Fußballtor ist, sollten Kinder kicken.“ Dass hier Konfliktpotenzial lauere sei klar. „Aber hier braucht es nicht die Intention: Wie verbiete ich. Wir brauchen den Grundgedanken: Wie kann ich es ermöglichen.“

Der Sportentwicklungsplan gibt konkrete Empfehlungen für die nächsten zehn bis 15 Jahre und setzt einen Fokus auf die Stärkung der Sportvereine, die Integration durch Sport und die Förderung von Bewegung im öffentlichen Raum. Er adressiert sowohl die Bedürfnisse der Sportvereine als auch die der nicht-organisierten Bevölkerung, mit dem Ziel, die Lebensqualität in Freiburg durch Sport und Bewegung weiter zu erhöhen.

(br)