Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst sind in Notsituationen ab sofort auch per App erreichbar

Die Stadt Freiburg hat das neue bundesweite digitale und mobile Notruf-System „Nora“ eingeführt. Mit der kostenlosen App können besonders Menschen mit Beeinträchtigungen oder schlechten Deutschkenntnissen Polizei und Feuerwehr rufen – ohne zu sprechen.

Menschen mit Sprach- und Hörbehinderungen können bisher auf das Notruf-Fax, den Gebärdendolmetscherdienst TESS-Relay oder die SMS-Nothilfe zurückgreifen. Die Notruf-App-System „Nora“ ergänzt diese Maßnahmen. Sie wird in allen Integrierten Leitstellen und Polizeipräsidien in Baden-Württemberg entgegengenommen, auch in Freiburg.

Damit setzen Stadt und Land ein digitales Leuchtturmprojekt um, betont Freiburgs Behindertenbeauftragte Sarah Baumgart:

Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, allen Menschen eine barrierefreie Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen.“

Mit der neuen App können Menschen in Notlagen, ganz ohne zu sprechen, einen Notruf abzusetzen. Dabei werden automatisch die wichtigsten Informationen übermittelt – wie persönliche Daten, Ort und Art des Notfalls. Die persönlichen Daten bleiben auf dem Smartphone gespeichert und werden nur im Notfall an die Einsatzleitstellen übermittelt.

Informationen zur konkreten Notsituation werden über maximal fünf Fragen abgefragt. Dabei helfen Symbole und Texte in leichter Sprache. In bedrohlichen Situationen, in denen der Notruf möglichst unbemerkt bleiben soll, ist auch ein „stiller Notruf“ möglich.

Die Notruf-App Nora ist in einer Kooperation der Länder als bundesweit einheitliche App-Lösung entstanden. Sie steht in den App-Stores von Google und Apple zum kostenlosen Download bereit.

(dk)