Gruppenvergewaltigung, Freiburg, Hans-Bunte-Areal, Prozess, Landgericht, © Patrick Seeger - dpa

Spuren von Gewalt nach mutmaßlicher Mehrfachvergewaltigung in Freiburg

Bei der Untersuchung der 18-Jährigen wurden Verletzungen gefunden

Nach der mutmaßlichen Mehrfachvergewaltigung einer 18-Jährigen bei einem Club in Freiburg haben Rechtsmediziner nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei Spuren von Gewalt gefunden. Bei der jungen Frau seien innere und äußere Verletzungen festgestellt worden, sagte Staatsanwalt Thorsten Krapp am Donnerstag (07.11.2019) am Freiburger Landgericht. Darunter seien mehrere Kratzspuren und Einblutungen an Ober- und Unterkörper. Diese deuteten darauf hin, dass die 18-Jährige festgehalten wurde. Die Verletzungen passten plausibel zu den Schilderungen der Frau. Diese hatte angegeben, im Oktober 2018 von mehreren Männern nachts in einem Gebüsch vor dem Club vergewaltigt worden zu sein.

Rechtsmedizinerin sagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus

Zum Schutz der jungen Frau sagte die Rechtsmedizinerin, die die 18-Jährige nach der Tat untersucht hat, unter Ausschluss der Öffentlichkeit aus. Auch die Polizei hatte nach Angaben eines Ermittlers bei der Frau Verletzungen festgestellt

Angeklagt in dem Prozess sind elf Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren, die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen Vergewaltigung oder unterlassene Hilfeleistung vor. Den Männern wird zur Last gelegt, die 18-Jährige vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Einige ihrer Verteidiger haben im Prozess ausgesagt, die Frau habe Sex gewollt. Es habe sich um einvernehmliche sexuelle Kontakte ohne Gewalt gehandelt.

Der Prozess wird vermutlich bis ins kommende Jahr dauern. Einen Termin für die Urteile gibt es noch nicht.

(dpa/rg)

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