Ukraine, Freiburg, Flüchtlinge, Unterkunft, Notunterkunft, Sporthalle, Feldbetten, Katastrophenschutz, Geflüchtete, Vertriebene, © Stadt Freiburg

Sport in Baden-Württemberg gegen Nutzung von Hallen als Flüchtlingsunterkünfte

Sportvereine sind essenziell für die Integration Geflüchteter

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat beim Besuch von Unterkünften für Geflüchtete aus der Ukraine nicht ausgeschlossen, dass Sporthallen künftig wieder als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden könnten. Solche Pläne hält der Landessportverband Baden-Württemberg (LSVBW) für kontraproduktiv.

"So groß das Mitgefühl im Sport in Baden-Württemberg mit den Menschen aus der Ukraine und deren Situation ist, Sporthallen und Sportstätten dürfen nicht geschlossen werden, weil sie als Unterkünfte genutzt werden", so LSVBW-Präsident Jürgen Scholz. "Die Sportvereine in Baden-Württemberg leisten einen enormen Beitrag zur Integration von Geflüchteten. Diese wichtige Arbeit können sie bei geschlossenen Sporthallen nicht mehr absolvieren. Denn auch für die Geflüchteten ist sportliche Bewegung wichtig, dadurch können sie zum Beispiel Ablenkung finden. Zudem leiden unsere Kinder und Jugendlichen immer noch unter den Folgen der Bewegungslosigkeit während der Lockdowns. Bei erneuter Schließung sind weitere gesundheitliche Schäden zu befürchten." Sein Kollege Joachim Spägele, Geschäftsführer des für Südbaden zuständigen Badischen Sportbunds Freiburg, ergänzt: "Wir brauchen dringend Zeiten in Sporthallen und Schwimmbädern, der Nachholbedarf ist immens." Andernfalls seien gerade bei Kindern und Jugendlichen gesundheitliche Schäden zu befürchten.

Nach Angaben des Migrationsministeriums in Stuttgart ist die Kapazitätsgrenze der Erstaufnahme des Landes erreicht. In der aktuellen Lage müssten wieder zusätzliche Flüchtlingsunterkünfte und kurzfristig Notunterkünfte geschaffen werden, sagte ein Sprecher.

(br/dpa)