© Daniel Naupold - dpa

Sozialarbeiter und Kita-Betreuer bekommen Gehaltszulage und mehr Freizeit

Nach drei Verhandlungsrunden waren sich Gewerkschaft und kommunale Arbeitgeber am Ende einig

Kita-ErzieherInnen und andere Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsdienst dürfen sich über mehr Geld und zusätzliche freie Tage zur Entlastung freuen. Nach langen und intensiven Verhandlungen hat sich die Gewerkschaft ver.di mit den Vertretern der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Mittwochabend (18.05.2022) auf einen Kompromiss im Tarifstreit geeinigt.

Der sieht eine monatliche Zulage für ErzieherInnen von 130 Euro vor, SozialarbeiterInnen erhalten sogar 180 Euro mehr als bisher. Hinzu kommen mehrere tarifliche Verbesserungen, die bei vielen zu einer höheren Eingruppierung und damit noch einmal zu mehr Geld führen. Erstmals bekommen auch Azubis der Heilerziehungspflege eine tarifliche Vergütung für ihre Ausbildung und auch für die Praxisanleitung gibt es 70 Euro als Zulage obendrauf.

Neue Regelung gilt für mindestens 330.000 Mitarbeiter im ganzen Land

Um gegen eine Überforderung der Mitarbeiter in der Branche anzukämpfen, haben beide Seiten außerdem zunächst zwei Entlastungstage beschlossen, sowie die Option, auf Wunsch auch Teile der Bezahlung in zwei weitere Entlastungstage umzuwandeln.

Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis Ende 2026 und betrifft bis dahin nicht nur die 330.000 Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Städte und Gemeinden. Indirekt sollen auch viele andere Sozialarbeiter oder Erzieher von der Einigung profitieren, wenn auch viele private Träger die Verhandlungsergebnisse übernehmen, glaubt ver.di.

Die drei Verhandlungsrunden waren in den letzten Wochen und Monaten von zahlreichen Protestaktionen, Kundgebungen und Warnstreiks begleitet worden. Allein in der vergangenen Woche hatten bundesweit rund 45.000 Beschäftigte aus den betroffenen Berufen vorübergehend ihre Arbeit niedergelegt.

(fw)