Sorge vor steigenden Baukosten beim geplanten Zentralklinikum Lörrach

Gesundheitsminister Manne Lucha hat jetzt Fördergelder in dreistelliger Millionenhöhe überreicht - doch reichen die aus?

Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine treffen auch hierzulande kleine und große Bauprojekte hart: In Lörrach rechnen die Verantwortlichen jetzt damit, dass die explodierenden Material- und Handwerkerkosten auch das geplante Zentralklinikum deutlich teurer machen könnten als ursprünglich vorhergesehen.

Insgesamt liege das Großbauprojekt aktuell noch komplett im Zeit- und Kostenrahmen, sagte Landrätin Marion Dammann bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch (28.04.2022). Doch für die kommenden Monate lasse sich mit der Lage in der Baubranche trotz einer vorsichtigen Kalkulation nur sehr schwer planen und mögliche Teuerungen auf dem weiteren Weg kaum vorhersagen.

Vor diesem Hintergrund hat Dammann auch noch einmal das Land um weitere finanzielle Unterstützung gebeten, um den Landkreis nicht mit den steigenden Kosten für das medizinische Zentrum alleine zu lassen.

Minister spricht von einem "Leuchtturmprojekt" und dem "richtigen Weg"

Der vermeintlich richtige Ansprechpartner für diese Bitte war dabei direkt vor Ort an der Baustelle: Landessozialminister Lucha hatte den Bauträgern in Lörrach am Mittwoch bereits einen großen Förderscheck vorbeigebracht:

Von den angepeilten 350 Millionen Euro des neuen Zentralklinikums übernimmt damit 191 Millionen Euro komplett die Landesregierung. Auch zuvor hatten die Bauherren für ihre Planungen schon einmal 9,62 Millionen erhalten.

Aus Sicht von Lucha stellt das geplante neue Krankenhaus für den gesamten Landkreis und darüber hinaus ein Leuchtturmprojekt dar. Mit der Konzentration von stationären und ambulanten Leistungen an einem Ort würden eine gute medizinische Versorgung und attraktive Arbeitsplätze sichergestellt. Der "Lörracher Weg" sei der richtige, so der Minister weiter.

Klinikum und Psychiatrisches Zentrum liegen beide im Zeitplan

Die Arbeiten für die Einrichtung schreiten dabei weiter voran. Der eigentliche Klinikneubau und die Versorgungszentrale für den Gesundheitscampus sind bereits erkennbar in die Höhe gewachsen - und das obwohl die ersten Bagger erst vor 14 Monaten angerollt waren.

Und auch der zweite Anbieter auf dem Gelände, das Zentrum für Seelische Gesundheit ZSG, konnte inzwischen Aufträge für die anstehenden Fundamentierungs- und Rohbauarbeiten erteilt. Auch dieses Projekt liegt damit im Zeitplan und kann zeitgleich mit dem neuen Klinikum voraussichtlich im Jahr 2025 an den Start gehen und die ersten Patienten versorgen.

(fw)