Photovoltaik, Solar, Dach, Sonnenenergie, Symbolbild, © Pixabay

Solardach über dem Nettoparkplatz in Auggen

Ein wegweisendes Projekt mit langfristiger Bedeutung für das Ortsbild von Auggen steht bevor. Die Neuenburger Firma Bidirex plant die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Carport, der 84 Parkplätze vor der Sonnberghalle und dem Netto-Einkaufsmarkt an der B3 überdachen soll. Zusätzlich sollen E-Ladesäulen installiert werden. Bei einer Präsentation in der Sonnberghalle stellten die drei Gesellschafter Jürgen Fitschen, Ali Yarayan und Alexander Eyhorn den geplanten Lade- und Photovoltaikpark Auggen vor.

Was ist geplant

Die geplante PV-Anlage soll die gesamte Parkplatzfläche zwischen dem Netto-Einkaufsmarkt und der Zufahrt zum Parkplatz von der B3 bedecken. Die Konstruktion wird eine Mindesthöhe von 4,30 Metern haben, um die Befahrbarkeit für Lkw zu gewährleisten und den Lieferverkehr zum Einkaufsmarkt sicherzustellen. Die PV-Module sind relativ hochpreisig, da sie zu zehn Prozent lichtdurchlässig sind, um ein bedrückendes Gefühl unter den Carports zu vermeiden. Die Spitzenleistung der PV-Anlage wird bei 450 Kilowatt liegen. Die vor Ort erzeugte Energie kann sowohl für Elektrofahrzeuge als auch für die Sonnberghalle oder den Einkaufsmarkt genutzt oder zu günstigen Preisen angeboten werden.

Insgesamt sind elf E-Ladesäulen geplant, von denen jede zwei Ladepunkte haben wird. Acht Stellplätze werden Schnellladepunkte mit einer Leistung von bis zu 150 Kilowatt bieten, während auf 14 weiteren Stellplätzen Normalladepunkte mit einer Ladeleistung von bis zu 22 Kilowatt geplant sind. Es besteht die Möglichkeit, den Carport in Zukunft noch weiter auszubauen. Ein Energiespeicher wird ebenfalls installiert, um eine effektive Nutzung der erzeugten Solarenergie zu ermöglichen und Spitzenlasten abzufedern. Darüber hinaus werden vier Ladestationen mit Mediadisplays ausgestattet, auf denen Informationen der Gemeinde oder von Werbepartnern angezeigt werden können.

Vision der Hersteller aus Neuenburg

Die Firma Bidirex möchte solche Projekte, wenn möglich, deutschlandweit umsetzen. Die Lage des Ladeparks an der B3 wird als strategisch günstig angesehen und bietet Auggen einen erheblichen Standortvorteil. Neben dem klimafreundlich erzeugten Solarstrom bietet die Konstruktion die Möglichkeit, Regenwasser aufzufangen und für die Bewässerung des benachbarten Sportplatzes oder als Löschwasser zu nutzen. Ein weiterer Vorteil ist der Schatten, den die geparkten Autos im Sommer bieten, sowie der trockene Zugang zum Einkaufsmarkt bei Regen.

Für die Gemeinde entsteht keinerlei Aufwand im Rahmen dieses Vorhabens. Die Firma Bidirex mietet die Stellfläche von der Gemeinde an, finanziert und betreibt den Ladepark selbst. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro und werden vom Landesverkehrsministerium gefördert. Bidirex kümmert sich auch um die jährliche Reinigung der Anlage. Der Vertrag zwischen dem Unternehmen und der Gemeinde hat eine Laufzeit von 20 Jahren. Die Bau- und Inbetriebnahmedauer des Ladeparks wird voraussichtlich bis Ende 2023 dauern, abhängig von äußeren Faktoren wie dem Bauantrag und dem Netzzugang.

Bürgermeister Ulli Waldkirch zeigt sich erfreut über das Vorzeigeprojekt in der Gemeinde Auggen. Die Gemeinde kann über Jahre hinweg Strom beziehen und vom Projekt profitieren. Ursprünglich war die Gemeinde nur auf der Suche nach einer Ladeinfrastruktur für den Rathausparkplatz, als Ali Yarayan von Bidirex auf sie zukam. Aus den anfänglich geplanten zwei bis vier Ladestationen vor dem Rathaus entstand im Gespräch die Idee mit den Carports. Bürgermeister Waldkirch betont, dass das Projekt genau in die Marschrichtung der Gemeinde passt, gemeindeeigene Flächen für solche Projekte zu nutzen.

(mm)