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Sexuelle Belästigung von Kindern – Freiburger Polizei nimmt Verdächtigen fest

In drei besonders brisanten Fällen von sexueller Belästigung ist den Ermittlern der Freiburger Kripo jetzt wohl der entscheidende Durchbruch gelungen:

Sie hatte in den letzten Tagen mit einem Foto nach einem Unbekannten gefahndet, der versucht haben soll, sich an drei Mädchen im Stadtgebiet zu vergehen. Jetzt sitzt ein 29 Jahre alter Mann wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft. Zeugen hatten ihn auf dem Fahndungsbild wiedererkannt und die Einsatzkräfte alarmiert. Die haben am Abend in einer Asylbewerberunterkunft in Neuenburg zugeschlagen und konnten den Gesuchten von dort in Handschellen abführen.

Fremder nimmt Kind am Spielplatz an die Hand

In einem ersten Fall waren die Eltern noch rechtzeitig darauf aufmerksam geworden, dass der fremde Mann ihre Tochter auf dem Spielplatz neben dem Gefängnis angesprochen und an die Hand genommen hatte. Sie konnten rechtzeitig einschreiten und ein mögliches Verbrechen damit verhindern. Ein Zeuge hatte außerdem noch eine Aufnahme des Mannes machen können. Dieser hatte sich auf Englisch nur kurz entschuldigt und dann schnell das Weite gesucht.

Sexuelle Belästigung von Kindern: Polizeisprecher Walter Roth fasst die Vorfälle zusammen

Am Freitagabend war es dann nur wenige hundert Meter weiter im Stadtteil Neuburg zu einem ähnlichen Versuch gekommen: Dort hat ein Fremder ein neun Jahre altes anderes Mädchen intim berührt und sie anschließend aufgefordert, mit ihm zu kommen. Als das Mädchen vor dem Haus ihrer Eltern zu weinen anfing, hat ihr Vater das gehört und kam ans Fenster. Auch diesmal war der mutmaßliche Angreifer daraufhin wieder geflüchtet - diesmal in Richtung Stadtgarten.

Zusammenhang mit ungeklärtem Fall vom März

Im Zuge der Ermittlungen hat die Kripo außerdem Hinweise darauf entdeckt, dass der 29-Jährige noch eine weitere Straftat begangen haben könnte. Seit Mitte März hatten die Ermittler einen ungeklärten Fall auf ihrem Schreibtisch liegen. Damals hatte ein Unbekannter eine 9-Jährige in einem Freiburger Geschäft in der Innenstadt bedrängt. Inzwischen geht die Polizei fest davon aus, dass auch dieser Versuch auf das Konto des jetzt Verhafteten gehen.

Verdächtiger war bereits wegen Sexualdelikten aufgefallen

Die Ermittlungen sind damit noch nicht abgeschlossen. Inzwischen hat die Kripo herausgefunden, dass der Mann, der sich woh erst seit Januar in der Region aufhält, bereits im Vorfeld schon zwei Mal wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern aufgefallen war. Mitten während der jüngsten Fahndung nach dem 29-Jährigen hatte es währenddessen scharfe Kritik am Vorgehen der Polizei gegeben: Der Anwalt einer betroffenen Familie hatte kritisiert, dass die Ermittler das geschossene Fahndungsfoto erst einige Tage nach dem Vorfall an der Tennenbacher Straße öffentlich gemacht haben - in seinen Augen kam diese Maßnahme zu spät.

So rechtfertigt sich die Freiburger Polizei für ihr Vorgehen

Die Polizei kontert, dass sie für eine Öffentlichkeitsfahndung eine Entscheidung eines Ermittlungsrichters braucht - und der hat erst am vergangenen Freitag dafür grünes Licht gegeben. Vorher waren die Hinweise auf eine konkrete Straftat in seinen Augen nicht eindeutig genug gewesen, um die Persönlichkeitsrechte des Gesuchten für eine Veröffentlichung seines Fotos aufzuheben.