Schwarzwälder Messtechnik-Hersteller Testo fährt 2019 Rekordumsatz ein

Das High-Tech-Unternehmen aus dem Hochschwarzwald beschäftigt in der Region knapp 1600 Mitarbeiter

Der international tätige Hersteller von Messtechnik Testo mit Hauptsitz in Titisee-Neustadt hat in seinem Geschäftsjahr 2019 einen so hohen Umsatz eingefahren wie noch niemals zuvor in der Geschichte des Unternehmens. Vor allem durch Großaufträge aus Belgien, Japan und von verschiedenen Landesgesellschaften der Fast-Food-Kette McDonald's konnte der High-Tech-Anbieter noch einmal insgesamt 24 Millionen Euro mehr einnehmen als im Vorjahr und liegt damit bei einem Rekordumsatz von zusammengerechnet 340 Millionen Euro. 

McDonald's hat als Großauftraggeber für wachsende Umsätze gesorgt

Der Schritt, sich als neues Geschäftsmodell zusätzlich auf integrierte Lösungen für Restaurant- und Supermarktketten zu konzentrieren, dürfte aus Sicht der verantwortlichen damit aufgegangen sein. Im klassischen Stammgeschäft mit Messgeräten konnte Testo mit seinen Tochtergesellschaften in 26 Ländern im letzten Jahr hingegen nur leicht zulegen - und das auch nur nach einem starken vierten Quartal.

Ausschlaggebende für das schwache Wachstum war vor allem der deutliche Umsatzrückgang in den USA. Die größten Zuwächse gab es hingegen in Polen, Russland, China, Großbritannien und Frankreich.

Gewinne während der Krise als Sicherheit zur Seite legen

Auch das Jahr 2020 hat aus Sicht des Hochschwarzwälder Unternehmens noch gut begonnen mit einem Umsatzplus von 10 Prozent. Für die kommenden Wochen und Monate sieht Testo wegen der Corona-Krise nicht mehr so optimistisch in die Zukunft. Im ungünstigsten Fall könnte die wirtschaftliche Entwicklung am Ende Umsatzrückgänge von mehr als 20 Prozent gegenüber 2019 bedeuten.

Auf dieses Worst-Case-Szenario möchte sich die Firmenleitung jetzt einstellen und verschiebt deshalb unter anderem auch den Bau des geplanten Hotels am Titisee. Außerdem wird der Vorstand vorschlagen, in diesem Jahr keine Dividende auszuschütten, sondern alle Gewinne im Unternehmen zu belassen und als Sicherheit für die Krise beiseitezulegen.

Testo beschäftigt weltweit etwa 3200 Mitarbeiter. Rund die Hälfte von ihnen arbeitet im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und dort an den Firmenstandorten Lenzkirch, Tititsee und Kirchzarten. Etwa ein Zehntel seines jährlichen Umsatzes investiert der Messgeräte-Hersteller nach eigenen Angaben in die Forschung.

(fw)