Malterdingen, Großbrand, Recyclingbetrieb, Hurter, Feuerwehr, © baden.fm

Schwarze Rauchsäule steigt über Malterdinger Gewerbegebiet auf

In einem Industriebetrieb sind Bauschutt und Schrottteile aus einer offenen Halle in Flammen aufgegangen

Die Feuerwehren aus dem Raum Emmendingen mussten am Montagabend (31.05.2021) zu einem größeren Feuer im Gewerbegebiet von Malterdingen ausrücken. Auf dem Gelände eines Spezialisten für Bauschutt-Recycling sind aus bisher ungeklärter Ursache rund 100 Tonnen Bauabfälle aus einer knapp 600 Quadratmeter großen, offenen Lagerfläche in Flammen aufgegangen.

Über der Gemeinde hing zu Beginn eine große, schwarze Rauchwolke, die bereits aus mehreren Kilometern Entfernung zu sehen war und durch die Straßenzüge des Ortskerns zog. Emmendingens Kreisbrandmeister Christian Leiberich bestätigt auf baden.fm-Anfrage vor Ort aber, dass bei dem Brand glücklicherweise keine Menschen verletzt wurden.

Christian Leiberich (Kreisbrandmeister Emmendingen): "Die Rauchentwicklung von dem Bauschutt war entsprechend groß, aber das Feuer ist jetzt unter Kontrolle"

Aus der kompletten Umgebung sind die Feuerwehren ausgerückt und haben die Flammen unter anderem von zwei Drehleitern aus und mit mehreren Teams am Boden bekämpft. Dadurch konnten sie das Feuer im weiteren Verlauf des Abends auch unter Kontrolle bekommen.

Allerdings dürften sich die Nachlöscharbeiten noch weit bis in die Nacht hinein ziehen. Denn die Einsatzkräfte müssen den glimmenden Bauschuttberg nun Schritt für Schritt aufwändig abtragen und kleinere Glutnester darin erneut ablöschen.

(Fotos: baden.fm / privat)

Die Polizei hatte die Umgebung für den Einsatz weiträumig abgesperrt. Vereinzelte Hinweise der Einsatzkräfte an Anwohner, vorsichtshalber die Fenster und Türen geschlossen zu halten, haben sich nach ersten Erkenntnissen als unbegründet herausgestellt.

Bisher gibt es für die Feuerwehr keine Anhaltspunkte dafür, dass in dem brennenden Bauschutt besonders giftige Schadstoffe in großen Mengen enthalten gewesen sein könnten. Um sicherzugehen, soll ein spezielles Messfahrzeug aber die Luftwerte im Laufe des Abends regelmäßig überwachen.

Zur Brandursache hat die Polizei erste Ermittlungen aufgenommen. In welche Richtungen diese deuten, dazu gibt es bisher keine Angaben. Auch die Höhe des entstandenen Sachschadens muss erst noch von Experten zwar geschätzt werden. Weil aber weder Gebäudeteile noch Fahrzeuge schwerer in Mitleidenschaft gezogen wurden, dürfte er nicht allzu hoch ausfallen.

Auch Malterdingens Bürgermeister Hartwig Bußhardt ist am Abend an den Einsatzort geeilt und hat sich beim betroffenen Unternehmen und den Einsatzkräften nach dem Stand der Dinge erkundigt und das weitere Vorgehen besprochen.

Auswirkungen auf den Bahnverkehr auf der Rheintalbahn

Weil die Rauchwolken auch auf die Strecke der angrenzenden Rheintalbahnlinie zogen, musste die Deutsche Bahn den Zugverkehr auf der wichtigen Achse vorübergehend unterbrechen. Die Gleise waren dabei in beide Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Züge aus Richtung Offenburg mussten in Kenzingen stopppen. Aus Richtung Freiburg war der letzte Halt der Bahnhof von Emmendingen.

Die Bahn hatte kurzfristig einen Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Reisende mussten im Regional- und Fernverkehr eine ganze Weile lang mit deutlichen Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Um 20:40 Uhr konnte die betroffene Bahnstrecke dann wieder für den Verkehr freigegeben werden.

(fw)

Anmerkung der Redaktion: Wir haben den Beitrag mit weiteren Informationen aus dem Interview mit den Einsatzkräften vor Ort ergänzt. Während Polizisten einzelnen Passanten vorsichtshalber dazu geraten hatten, Fenster und Türen geschlossen zu halten, sagte uns der zuständige Kreisbrandmeister später, dass dieser Schritt aus Sicht der Feuerwehr nach bisherigen Erkenntnissen nicht nötig sei. Den entsprechenden Abschnitt im Artikel haben wir angepasst.