Lemberg, Lwiw, Lviv, Luftangriff, Raketen, Ukraine, Krieg, Rauchsäule, Fliegeralarm, © Nariman El-Mofty - AP / dpa

Schwarze Rauchsäule steigt über Freiburgs Partnerstadt Lemberg auf

Nach Angaben des Bürgermeisters sollen Raketen im Stadtgebiet eingeschlagen sein

Russische Truppen haben am Samstagnachmittag (26.03.2022) erstmals seit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine die Metropole Lemberg im Westen der Stadt mit Raketen beschossen. Das hat der Bürgermeister von Freiburgs Partnerstadt Andrij Sadowyj bestätigt. In einem Kurznachrichtendienst forderte er alle Bürger dazu auf, sich wenn möglich in Kellern und anderen Schutzräumen in Sicherheit zu bringen und keine Fotos oder Videos vom Angriff zu verbreiten, um den Invasoren keine wichtigen Informationen zukommen zu lassen.

Nach Angaben des örtlichen Gouverneurs Maksym Kosyzkyj, der auch für die Militärverwaltung in der Region zuständig ist, sollen im Stadtgebiet zwei Raketen eingeschlagen sein, die unter anderem ein Treibstofflager getroffen hätten. Die Explosionen waren noch in mehreren Kilometern Entfernung zu hören, berichten Augenzeugen. Über Lemberg war eine dunkle Rauchsäule aufgestiegen. Erste Berichte sprechen von mindestens fünf Verletzten. Diese Angaben konnten aber noch nicht von unabhängiger Seite gegengeprüft werden.

Lemberg blieb bislang weitgehend vom Kriegsgeschehen verschont – das könnte sich nun ändern

Die 720.000-Einwohner-Stadt Lemberg im Westen der Ukraine liegt rund 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt und war bisher allenfalls zum Nebenschauplatz im laufenden Krieg in der Ukraine geworden. Weil militärische Handlungen hier bislang weitgehend ausgeblieben waren, galt Lemberg für hunderttausende Kriegsflüchtlinge in der Ukraine bis vor wenigen Tagen als vermeintlich sicherer Hafen und Anlaufstelle für die weitere Fluchtrouten in Richtung Westen.

Lemberg betreibt eine aktive Städtepartnerschaft mit dem badischen Freiburg. Von hier aus sind in den vergangenen Wochen gleich mehrere Hilfskonvois unter anderem mit Medikamenten und medizinischen Hilfsgütern aufgebrochen, um die notleidenden Menschen vor Ort zu unterstützen.

(fw) / dpa