500-Euro-Schein, Bargeld, Banknote, © Jens Kalaene - dpa-Zentralbild / dpa (Symbolbild)

Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung: Bötzingen, Freiburg und Hinterzarten vorne dabei

Drei Beispiele aus Südbaden zum Schmunzeln und Kopfschütteln

Der Bund der Steuerzahler prangert in seinem 49. "Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung" wieder einmal an, an welchen Stellen Steuermittel besonders sorglos verschwendet wurden. Elf Beispiele aus Baden-Württemberg sind vertreten - drei davon aus Südbaden, genauer gesagt aus Bötzingen, Freiburg und Hinterzarten.

Bötzingen verzockt sich mit Geldanlagen bei Pleite-Bank

Gleich mehrere Städte und Gemeinden sowie ein Zweckverband aus dem Südwesten haben im Jahr 2021 viele Millionen Euro bei der Bremer Privatbank Greensill angelegt, die pleite gegangen ist. 13,2 Millionen Euro hat allein die Gemeinde Bötzingen der Bank anvertraut, heißt es in der am Dienstag (09.11.2021) veröffentlichten neuen Ausgabe. Für die Bürger entspräche dieser Verlust einem Betrag von 2.500 Euro pro Kopf.

16 Videokameras für Freiburg, die nicht gebraucht werden

In Freiburg hat der Gemeinderat derweil beschlossen, 16 Videokameras für rund 500.000 Euro anzuschaffen, um Straftaten im sogenannten Bermudadreieck besser ermitteln und eindämmen zu können. Laut Polizei sei die Kriminalitätsbelastung allerdings noch nicht so hoch, "dass eine Videoüberwachung gerechtfertigt gewesen wäre", heißt es im "Schwarzbuch" - dies liege nicht zuletzt an der Corona-Pandemie, die das Treiben in der Innenstadt stark eingeschränkt habe. Eine tödliche Messerattacke im Oktober 2020 fand zudem unter der Woche statt - die geplanten Überwachungszeiten seien aber nur an Wochenenden und an Feiertagen.

80 teure Zentimeter für Hinterzartens Skisprungschanze

Beispiel drei: Die Sanierung der Adlerschanze in Hinterzarten. Im vergangenen Herbst wurde die 3,2 Millionen Euro teure Sanierung unterbrochen, da der Verbund aus Sprungturm, Anlaufgerüst und Schanzentisch nicht richtig zueinander passte, sondern um 80 Zentimeter versetzt aus der Spur geraten war. Inzwischen wird weitergebaut. Von den Mehrkosten von rund 580.000 Euro habe eine Versicherung zugesagt, 200.000 Euro zu übernehmen.

Weitere Beispiele, wie der Weilertunnel in Schwäbisch Hall oder die Verzierung von Treppenstufen in Stuttgart, gibt im Schwarzbuch der öffentlichen Verschwendung, erhältlich auf der Homepage des Bundes Deutscher Steuerzahler.

(dpa/br)