Schule, Schüler, Unterricht, Federmäppchen, Stifte, Klasse, Lehrer, © Marijan Murat - dpa (Symbolbild)

Schüler schneiden bei Vergleichstests im Schnitt besser ab als vor Corona

Allerdings warnen Bildungsexperten vor großen Schwankungen zwischen verschiedenen Schülergruppen

Monatelange mussten die allermeisten Schüler wegen Corona in den eigenen vier Wänden pauken. Doch die jüngsten Tests aus dem Südwesten machen jetzt Hoffnung, dass die Wissenslücken durch die Pandemie nicht so groß sind wie befürchtet.

Davon geht das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg nach den so genannten VERA-Vergleicharbeiten aus, die an den Schulen  durchgeführt wurden. Demnach hätten viele Kinder und Jugendliche teils bessere Leistungen gezeigt als noch vor der Pandemie. Auf der anderen Seite hatten sie auch mehr Lernzeit als sonst:

Normalerweise finden die Tests im zweiten Halbjahr der dritten Klasse und der achten Klasse statt. Wegen der Folgen des Coronavirus wurden die Arbeiten laut Institut nun aber auf den Beginn der vierten und der neunten Klasse verschoben.

Für die Tests wurden auch die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen überprüft

Wie groß die Lernrückstände durch die Pandemie seien, lasse sich zwar nicht einschätzen. Die VERA-Tests sollen in den Fächern Deutsch, Mathematik sowie in der ersten Fremdsprache sollen dafür zeigen, ob die Schüler bestimmte Bildungsstandards erreichen oder nicht.

Aus den jüngsten Landesergebnissen geht hervor, das die Leistungen hier sehr weit auseinandergehen. Kinder und Jugendliche, bei denen zuhause Deutsch gesprochen wird, schneiden beispielsweise im Durchschnitt besser ab als andere.

Je mehr Bücher es bei den Familien zuhause gibt, desto besser waren auch die Leistungen in der Schule. Und bei den Vergleichsarbeiten in der neunten Klasse waren Mädchen in den Fächern Deutsch und Englisch meist besser als die Jungen - die konnten dafür stärker in Mathe punkten.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hält die Ergebnisse für "gar nicht so schlecht". Vor allem im zweiten Corona-Jahr habe auch der Digital- und Fernunterricht deutlich besser funktioniert. Doch auch die Gruppe von Schülern mit unterdurchschnittlichen Leistungen sei relativ groß. Besonders auf diesen Kindern und Jugendlichen müsse jetzt der Fokus liegen, heißt es.

(fw) / dpa