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Schon wieder Brandstiftung in geplanter Flüchtlingsunterkunft

Schon wieder hat in Deutschland eine geplante Unterkunft für Flüchtlinge gebrannt. Im brandenburgischen Nauen westlich von Berlin stand am frühen Morgen eine Sporthalle in Flammen. Verletzt wurde niemand. Das Feuer hatte sich innerhalb von wenigen Minuten auf die gesamte Halle ausgebreitet, die Feuerwehr entschied sich das Gebäude kontrolliert abbrennen zu lassen. Ein technischer Defekt kann bereits nahezu ausgeschlossen werden, heißt es. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Wahrscheinlich haben Rechtsextreme die Halle angezündet, um gegen Asylbewerber vorzugehen, die dort ab September unterkommen sollten. Die Zahl der ausländerfeindlichen Attacken auf Flüchtlingsunterkünfte ist inzwischen bundesweit rasant angestiegen. In den ersten sechs Monaten waren es nach Angaben des Bundesinnenministeriums bereits mehr als im gesamten Vorjahr. Im sächsischen Heidenau hat sich die Lage inzwischen wieder beruhigt. CDU und SPD in Sachsen denken dort darüber nach, die so genannte "Wachpolizei" wieder einzuführen. Dabei handelt es sich um junge Polizisten, die bereits etwa drei bis vier Monate ihrer Ausbildung hinter sich haben. Diese könnten dann für den Schutz von Gebäuden zum Einsatz kommen. Die Wachpolizei gab es in Deutschland bereits schon einmal für eine Dauer von vier Jahren, nämlich nach den Anschlägen des elften September 2001 auf das World Trade Center in New York. Bundestagspräsident Norbert Lammert bezeichnet unterdessen die gewalttätigen Ausschreitungen als "Schande" und "peinlich für unser Land".

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