Sie arbeiten bisher bei Medikamentenherstellern und Behörden oder sind eigentlich schon im Ruhestand oder in Elternzeit

Um das Gesundheitssystem auch während der laufenden Coronavirus-Pandemie zuverlässig am Laufen zu halten, haben sich in Baden-Württemberg bis zum Dienstag (24.03.2020) schon rund zusätzliche 1.000 Ärzte gemeldet. Darüber freut sich die Landesärztekammer. Sie sucht seit den letzten drei Wochen verstärkt nach freiwilligen Medizinern außerhalb der bereits bestehenden Regelversorgung.

Damit sind all die Ärzte gemeint, die momentan keine Patienten behandeln, sondern beispielsweise in der Verwaltung, bei Behörden, als Gesundheitsjournalisten oder bei privaten Unternehmen in der Pharmaindustrie arbeiten. Aber auch viele Pensionäre und Ärzte in Elternzeit haben sich auf die Anfrage gemeldet.

Kliniken und Abstrichzentren unterstützen, sowie Hausbesuche durchführen

Sie alle könnten dann nicht nur die Krankenhäuser unterstützen, wenn die Infektionszahlen und schweren Verläufe im Südwesten weiter ansteigen. Viele sollen auch in den Abstrichzentren zum Einsatz kommen oder als ärztlicher Fahrdienst Hausbesuche bei den Patienten machen, wenn diese nicht in die Arztpraxen kommen können.

Kammerpräsident Dr. Wolfgang Miller lobt die vielen positiven Rückmeldungen der Ärzte im Land. Während einige der Freiwilligen schon jetzt zum Einsatz kommen, handeln sich die meisten gerade auf Abruf für zusätzliche Aufgaben bereit. Sie könnten sofort loslegen, wo immer sie gebraucht werden, heißt es.

Die Maßnahmen der Landesärztekammer Baden-Württemberg sind dabei nach eigenen Angaben auch eng mit dem Sozialministerium und weiteren Partnern aus dem Gesundheitswesen abgestimmt. Die Kassenärztliche Vereinigung, die Landkreise und die Gesundheitsämter lassen der Landesärztekammer dabei so genannten Bedarfsanforderungen zukommen. Daraus ergeben sich die konkreten Einsatzfelder für all die Ärzte in der Region, die sich freiwillig gemeldet haben.

(fw)